Precision FarmingPräzise Unkraut­be­kämp­fung mit dem John Deere Opera­tions Center

Das cloud-basierte Opera­tions Center ermög­licht neben einer soliden Grund­funk­tio­na­lität die Anbin­dung ergän­zender Soft­ware­lö­sungen von derzeit mehr als 180 Dritt­an­bie­tern. Im Südwesten Frank­reichs hat ein Land­wirt solch eine Anbin­dung einem Praxis­test unter­zogen.

Neben seiner tiefen Verwur­ze­lung in der Region mit der Haltung von 330 Schafen und dem Direkt­ver­kauf von Lamm­fleisch, enga­giert sich Ardilla als land­wirt­schaft­li­cher Betrieb mit beschränkter Haftung (EARL) auch im Bereich High­tech-Land­wirt­schaft. „Wir sind mitt­ler­weile in der Lage, alle Anwen­dungen an unsere Bedürf­nisse anzu­passen“, erklärt Daniel Sous, der seit 2012 den elter­li­chen Hof führt. Auf den sandigen Böden des Dépar­te­ments Landes bewirt­schaftet er 400 ha Land. 320 ha davon sind Körner­mais mit Bewäs­se­rung und einem Ertrag von 13,5 t/ha. Mit viel Zeit und vielen Mitteln wurde die Präzi­sion bei der Arbeit gestei­gert und gleich­zeitig die Produk­ti­ons­kosten gesenkt.

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Die Erträge werden seit sechs Jahren genau karto­gra­fiert, alle Maschinen sind mit RTK-Steue­rung ausge­rüstet, auch die Teil­b­rei­ten­schal­tung wird weithin genutzt. Es müssen nur noch die Daten zur Varia­bi­lität inner­halb der Parzellen ergänzt werden. „Wir haben kürz­lich teil­flä­chen­spe­zi­fi­sche Aussaat einge­führt“, berichtet der junge Land­wirt. „Wir sind gerade dabei, die Böden karto­gra­fisch zu erfassen, um bald auch die Ausbrin­gungs­mengen für die Grund­dün­gung und die Boden­ver­bes­serer anpassen zu können.“

Ein weiteres Projekt ist die Präzi­sions-Stick­stoff­dün­gung. Hinsicht­lich der Unkraut­be­kämp­fung ist Daniel Sous nach einem Feld­ver­such in Zusam­men­ar­beit mit seinem Vertriebs­partner Agri­vi­sion auf dem besten Weg, einer der ersten Land­wirte Frank­reichs zu werden, die ihre Unkraut­be­kämp­fung teil­flä­chen­spe­zi­fisch anpassen.

Soft­ware­lö­sungen für mehr Produk­ti­vität

Die Opera­tions Center-Platt­form steht Soft­ware­lö­sungen von Dritt­an­bie­tern offen. Dadurch wurde eine zentrale Platt­form für digi­tale Werk­zeuge der Land­wirte geschaffen und der Daten­aus­tausch verein­facht. Lösungen von mehr als 180 Unter­nehmen sind bereits über das Opera­tions Center verfügbar.

Daniel Sous treibt die teil­flä­chen­spe­zi­fisch ange­passte Unkraut­be­kämp­fung auf seinem Betrieb voran.

Seit kurzem bietet Delair, ein Droh­nen­her­steller aus Toulouse, eine Dienst­leis­tung zur Erken­nung von Unkräu­tern in Mais­fel­dern an und stellt Karten mit Empfeh­lungen für die Unkraut­be­kämp­fung zur Verfü­gung. Über den Vertriebs­partner vor Ort nahm Delair Kontakt zur Ardilla EARL auf. Daniel Sous, der immer ein offenes Ohr für Inno­va­tionen hat, musste nicht lange über­legen und stimmte dem Versuch zu.

Der Betrieb stellte dafür eine Fläche von 42 ha zur Verfü­gung. In Absprache mit Delair wurde sich für die teil­flä­chen­spe­zi­fi­sche Unkraut­be­kämp­fung bei der zweiten Herbi­zid­ap­pli­ka­tion entschieden. Eine Hälfte der Fläche wurde mit der vollen Dosis des Unkraut­ver­nich­tungs­mit­tels behan­delt. Über der anderen Hälfte ließ Delair seinen Nurflügler aufsteigen.

Daniel Sous schickt Setup-Dateien und Appli­ka­ti­ons­karten aus dem Opera­tions Center drahtlos an seine Maschinen – dort ange­kommen wählt er diese dann für das zu bear­bei­tende Feld im Display aus. Die Maschine passt die Aufwand­mengen auto­ma­tisch und orts­ab­hängig an.

Teil­b­rei­ten­spe­zi­fi­sche Behand­lung der jewei­ligen Pflan­zenart

Drei Tage später lag nach erfolgter Daten­ver­ar­bei­tung die Empfeh­lung vor. Daniel Sous berichtet: „Die Karte wurde in das Opera­tions Center impor­tiert. Außerdem wird ange­geben, mit welcher Menge die Feld­spritze befüllt werden muss. Ich habe das Produkt bestellt, die Spritze befüllt und bin losge­fahren. Bei der Ausbrin­gung hat es genau gepasst.“ Im Vergleich zur vollen Dosis konnten 50 % des Unkraut­ver­nich­tungs­mit­tels einge­spart werden. Dennoch war die Parzelle bei der Ernte zu 97 % unkraut­frei. „Betrachtet man unsere Einspa­rungen, muss man neben den gerin­geren Herbi­zid­mengen auch die Zeit­er­sparnis und den gerin­geren Diesel­ver­brauch einbe­ziehen“, betont der Land­wirt.

Ich habe das Produkt bestellt, die Spritze befüllt und bin losge­fahren. Bei der Ausbrin­gung hat es genau gepasst.

Daniel Sous

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„Der Test hat über­zeu­gende Ergeb­nisse gelie­fert“, so auch die Bilanz von Alexis Janson, Inge­nieur für Land- und Forst­wirt­schaft bei Delair, für den die Ergeb­nisse aber keine Über­ra­schung sind: „Wir arbeiten seit vier Jahren an unserem Algo­rithmus. Dieser Versuch sollte vor allem als Demons­tra­tion dienen. Ausserdem wollten wir sehen, wie der Kunde mit der Daten­ver­ar­bei­tungs­kette zurecht­kommt, und die Effi­zienz bei der Umset­zung der Empfeh­lungen mit vorhan­denem Mate­rial analy­sieren.“ Unter Einbe­zie­hung der Kosten für die Dienst­leis­tung (Droh­nen­flug und Daten­ver­ar­bei­tung), schätzt Alex Johnson das Einspar­po­ten­tial bei der zweiten Herbi­zid­ap­pli­ka­tion im Mais auf 30 %.

Weitere Versuche seien in Kulturen mit engere Reihen­ab­stand durch­ge­führt worden, wie beispiels­weise Raps, Zucker­rübe oder Getreide. Die Ergeb­nisse waren laut Delair „sehr ermu­ti­gend“, und die Firma ist zuver­sicht­lich, bald auch eine Dienst­leis­tung in diesen Kulturen anbieten zu können. Derzeit kann die Bild­ge­bung nur ein gehäuftes Auftreten von Unkraut erfassen. „Der nächste Schritt ist eine Unter­schei­dung der einzelnen Arten. Unsere Vision für die weitere Entwick­lung ist es, die Dosie­rung auf die Pflan­zenart abstimmen zu können.“

Die Familie Sous: Die Tochter Sarah, die Eltern Clotilde und Laurent und der Sohn Daniel (v.l.). Neben dem Ackerbau hält die Familie Schafe der Rasse Berri­chon de l’indre.

Ökolo­gi­sche Heraus­for­de­rung

„Das einzige, was wir bei dieser Methode hätten verbes­sern können“, so Daniel Sous, „ist die Reak­ti­ons­fä­hig­keit der Teil­b­rei­ten­schal­tung, da wir mit Teil­b­reiten von 3 m gear­beitet haben. Genau deshalb sind noch 3 % des Unkrauts stehen geblieben. Sobald wir die Düsen einzeln ansteuern können, wird sich dieser Wert verrin­gern.“

Auch wenn Wirt­schaft­lich­keit das oberste Gebot ist, haben Image- und Nach­hal­tig­keits­fragen beim Mais­land­wirt einen hohen Stel­len­wert. „Jeder weiß, dass in den kommenden Jahren von uns verlangt werden wird, weniger Mittel einzu­setzen. Vor diesem Hinter­grund verfolgen wir das Ziel, trotz Einspa­rungen die gleiche Wirk­sam­keit bei der Unkraut­be­kämp­fung zu erzielen.“

Auf die Bedürf­nisse abge­stimmte Werk­zeuge

Ulrich von Stael, Marke­ting­ma­nager im Bereich der Präzi­si­ons­land­wirt­schaft bei John Deere, betont: „Das Beispiel von Delair zeigt deut­lich, wie unsere Kunden durch die Öffnung der Opera­tions Center-Umge­bung Zugang zu viel­fäl­tigen Systemen erhalten, die genau auf ihre Bedürf­nisse abge­stimmt sind.“

„Der Daten­aus­tausch zwischen dem Opera­tions Center und Unter­nehmen, die externe Soft­ware­lö­sungen anbieten, unter­liegt der vollen Kontrolle des Daten­ei­gen­tü­mers. Er kann den Daten­aus­tausch manuell gestatten oder unter­sagen, oder einer auto­ma­ti­schen Synchro­ni­sa­tion zustimmen“, so Ulrich von Stael. Außerdem erwartet er, dass sich die Anzahl der verfüg­baren Soft­ware­lö­sungen bis 2021 schnell erhöhen wird: „Immer mehr externe Anbieter erkennen die Vorteile einer Anbin­dung ihrer Lösung an das Opera­tions Center. Diese Entwick­lung kommt letzt­lich den Land­wirten zugute.“