Ballen um Ballen spuckt die Rundballenpresse V461R von John Deere an einem warmen Junitag auf einem französischen Feld in der Nähe des John Deere Werks in Arc-les-Gray aus. Um genau zu sein: durchschnittlich alle 28 Sekunden einen neuen runden Ballen Stroh. Gezogen wird die Presse vom kompakten und leistungsstarken Vierzylinder-Schlepper 6R 150 von John Deere. Das Gespann soll an diesem Tag einen vor zehn Jahren aufgestellten Rekord fürs Ballenpressen im Stroh bestätigen oder gar überbieten. Damals schaffte der legendäre Traktor 6930 vor einer Rundballenpresse 990 ganze 127 Ballen pro Stunde und stellte somit einen offiziell beglaubigten Rekord auf. John Deere feierte diesen Meilenstein mit einer eigenen Marketing-Kampagne und das Gespann ist seitdem das Benchmark bei der Produktion von Strohballen.
Hohe Produktivität mit vier Zylindern
Seitdem entwickelten die John Deere Ingenieure die Technik ihrer Traktoren und Ballenpressen weiter. So meistern inzwischen auch Traktoren mit vier Zylindern Aufgaben, bei denen hohe Leistungen gefordert sind, bleiben dabei aber zugleich kompakt, agil und wirtschaftlich. Deshalb, fand Ulrich von Stael, Product Marketing Manager Utility Tractors, Loaders, Balers bei John Deere, war es an der Zeit, wieder einmal zu testen, was ein ähnliches Gespann heute leisten kann. Daraus entstand die Idee eines erneuten Rekordversuchs in der Nähe des französischen John Deere Standorts Arc-les-Gray: „Wir wollten unter realitätsnahen Bedingungen testen, auf welche Ballenzahl ein Gespann mit einem Vierzylinder-Traktor heute kommen kann. Und wir wollten wissen, ob es in der Lage ist, den von einem Sechszylinder-Schlepper aufgestellten Rekord vor zehn Jahren zu schlagen.“
130 Ballen pro Stunde
Ballen besser pressen
Mit schnellem Pressen von Ballen, einfacher Bedienung und widerstandsfähiger Konstruktion erzeugen John Deere Ballenpressen Ballen von außergewöhnlich hoher Dichte.
Diese Vorbereitungen kulminierten in dem Versuch, an dessen Ende 130 saubere Ballen in präzisen Reihen auf dem Feld lagen. Der Rekord wurde um drei Strohballen geschlagen. Doch wie konnte das gelingen? Eine Antwort darauf gibt Philippe Steinmann, Product Marketing Manager für Mid Tractors in Europa: „So ein Ergebnis ist immer ein Zusammenspiel aus Presse und Traktor. Der 6R 150 leistet seinen Anteil, da er aus einem leistungsfähigem Vierzylindermotor 150 PS Nennleistung und bis zu 177 PS Spitzenleistung holt. Möglich wird das durch das Intelligent Power Management (IPM), das seine Stärken besonders bei Arbeiten ausspielt, die vom Traktor mehr als nur Zugkraft verlangen.“
So versorgt der Traktor die Ballenpresse zu jeder Zeit genau mit der Leistung, die sie benötigt, um das Stroh aufzunehmen und schließlich wohlgeformte Ballen daraus zu pressen. Da das IPM die Leistung bedarfsgerecht zur Verfügung stellt, kann es einerseits problemlos Lastspitzen bedienen und schont andererseits den Geldbeutel des Landwirts. Schließlich wird außerhalb dieser Spitzen kein Kraftstoff verbraucht, um gerade nicht benötigte PS zu versorgen.
So ein Ergebnis ist immer ein Zusammenspiel aus Presse und Traktor.
Philippe Steinmann
Wichtig für eine dauerhafte Leistung ist außerdem, dass der Motor konstant ausreichend gekühlt wird. Gerade beim Einsatz im Stroh an einem heißen und trockenen Tag, setzt sich der Kühler leicht zu. Dagegen ist der Schlepper gewappnet, da er den Luftstrom der Motorkühlung umkehren kann. Haften Stroh und Partikel außen am Kühlerschutzgitter, kann der Fahrer den Traktor einmal „ausatmen“ lassen, sodass dieser danach wieder effektiv gekühlt wird.
Produktive Ballenpresse
Die zweite Maschine, die in dem Versuch eine wichtige Rolle spielte, war die Rundballenpresse V461R. „Diese Presse ist der absolute Benchmark und die leistungsfähigste Rundballenpresse auf dem Markt“, erklärt Ulrich von Stael. „Sie überzeugt vor allem durch ihr effizientes Einzugssystem mit leistungsstarker Pickup, ihrem Hochleistungsrotor mit auf voller Breite absenkbarem Bodenblech und dem Schnellauswurfsystem FRS, das für den zügigen Auswurf der Ballen entscheidend ist.“ Das der so erreichte Rekord keine Zahl für die Galerie ist, zeigt die Qualität der gepressten Ballen. Diese wogen im Schnitt praxistaugliche 205 kg bei einem Durchmesser von 1,3 m.
Der Versuch zeigt, dass heute ein Gespannt mit einem starken Vierzylinder-Traktor die Benchmark-Leistung des Gespanns mit einem kleinen Sechszylinder-Traktor übertreffen kann.
Ulrich von Stael
„Der Versuch zeigte, dass heutzutage auch ein Gespannt mit einem starken Vierzylinder-Traktor an die Benchmark-Leistung des Gespanns mit einem kleinen Sechszylinder-Traktor herankommt, und diese sogar noch übertreffen kann.“, so von Stael. Philippe Steinmann ergänzt: „Möglich wird das durch den technischen Fortschritt, dank dem auch kleinere Traktoren inzwischen ganz schön Power unter der Haube haben – und zwar immer dann, wenn sie wirklich benötigt wird.“