AnbaugeräteTraktorenStroh­ballen in Höchst­ge­schwin­dig­keit

Bei einem Feld­test produ­zieren der John Deere Traktor 6R 150 und die Rund­bal­len­presse V461R satte 130 Stroh­ballen in einer Stunde – und über­treffen damit eine Best­marke aus dem Jahr 2012.

Ballen um Ballen spuckt die Rund­bal­len­presse V461R von John Deere an einem warmen Junitag auf einem fran­zö­si­schen Feld in der Nähe des John Deere Werks in Arc-les-Gray aus. Um genau zu sein: durch­schnitt­lich alle 28 Sekunden einen neuen runden Ballen Stroh. Gezogen wird die Presse vom kompakten und leis­tungs­starken Vier­zy­linder-Schlepper 6R 150 von John Deere. Das Gespann soll an diesem Tag einen vor zehn Jahren aufge­stellten Rekord fürs Ballen­pressen im Stroh bestä­tigen oder gar über­bieten. Damals schaffte der legen­däre Traktor 6930 vor einer Rund­bal­len­presse 990 ganze 127 Ballen pro Stunde und stellte somit einen offi­ziell beglau­bigten Rekord auf. John Deere feierte diesen Meilen­stein mit einer eigenen Marke­ting-Kampagne und das Gespann ist seitdem das Bench­mark bei der Produk­tion von Stroh­ballen.

Hohe Produk­ti­vität mit vier Zylin­dern

Seitdem entwi­ckelten die John Deere Inge­nieure die Technik ihrer Trak­toren und Ballen­pressen weiter. So meis­tern inzwi­schen auch Trak­toren mit vier Zylin­dern Aufgaben, bei denen hohe Leis­tungen gefor­dert sind, bleiben dabei aber zugleich kompakt, agil und wirt­schaft­lich. Deshalb, fand Ulrich von Stael, Product Marke­ting Manager Utility Trac­tors, Loaders, Balers bei John Deere, war es an der Zeit, wieder einmal zu testen, was ein ähnli­ches Gespann heute leisten kann. Daraus entstand die Idee eines erneuten Rekord­ver­suchs in der Nähe des fran­zö­si­schen John Deere Stand­orts Arc-les-Gray: „Wir wollten unter reali­täts­nahen Bedin­gungen testen, auf welche Ballen­zahl ein Gespann mit einem Vier­zy­linder-Traktor heute kommen kann. Und wir wollten wissen, ob es in der Lage ist, den von einem Sechs­zy­linder-Schlepper aufge­stellten Rekord vor zehn Jahren zu schlagen.“

Der Traktor versorgt die Ballen­presse zu jeder Zeit genau mit der Leis­tung, die sie benö­tigt, um das Stroh aufzu­nehmen und schließ­lich wohl­ge­formte Ballen daraus zu pressen

Haften Stroh und Partikel außen am Kühler­schutz­gitter, kann der Fahrer den Traktor einmal „ausatmen“ lassen, sodass dieser danach wieder effektiv gekühlt wird.

Die Rund­bal­len­presse V461R über­zeugt vor allem durch ihr effi­zi­entes Einzugs­system mit leis­tungs­starker Pickup, ihrem Hoch­leis­tungs­rotor mit auf voller Breite absenk­barem Boden­blech und dem Schnell­aus­wurf­system FRS.

130 Ballen pro Stunde

Diese Vorbe­rei­tungen kulmi­nierten in dem Versuch, an dessen Ende 130 saubere Ballen in präzisen Reihen auf dem Feld lagen. Der Rekord wurde um drei Stroh­ballen geschlagen. Doch wie konnte das gelingen? Eine Antwort darauf gibt Phil­ippe Stein­mann, Product Marke­ting Manager für Mid Trac­tors in Europa: „So ein Ergebnis ist immer ein Zusam­men­spiel aus Presse und Traktor. Der 6R 150 leistet seinen Anteil, da er aus einem leis­tungs­fä­higem Vier­zy­lin­der­motor 150 PS Nenn­leis­tung und bis zu 177 PS Spit­zen­leis­tung holt. Möglich wird das durch das Intel­li­gent Power Manage­ment (IPM), das seine Stärken beson­ders bei Arbeiten ausspielt, die vom Traktor mehr als nur Zugkraft verlangen.“

So ein Ergebnis ist immer ein Zusam­men­spiel aus Presse und Traktor.

Phil­ippe Stein­mann

So versorgt der Traktor die Ballen­presse zu jeder Zeit genau mit der Leis­tung, die sie benö­tigt, um das Stroh aufzu­nehmen und schließ­lich wohl­ge­formte Ballen daraus zu pressen. Da das IPM die Leis­tung bedarfs­ge­recht zur Verfü­gung stellt, kann es einer­seits problemlos Last­spitzen bedienen und schont ande­rer­seits den Geld­beutel des Land­wirts. Schließ­lich wird außer­halb dieser Spitzen kein Kraft­stoff verbraucht, um gerade nicht benö­tigte PS zu versorgen.

Wichtig für eine dauer­hafte Leis­tung ist außerdem, dass der Motor konstant ausrei­chend gekühlt wird. Gerade beim Einsatz im Stroh an einem heißen und trockenen Tag, setzt sich der Kühler leicht zu. Dagegen ist der Schlepper gewappnet, da er den Luft­strom der Motor­küh­lung umkehren kann. Haften Stroh und Partikel außen am Kühler­schutz­gitter, kann der Fahrer den Traktor einmal „ausatmen“ lassen, sodass dieser danach wieder effektiv gekühlt wird.

Am Ende des Versuchs liegen 130 saubere Ballen in präzisen Reihen auf dem Feld.

Produk­tive Ballen­presse

Die zweite Maschine, die in dem Versuch eine wich­tige Rolle spielte, war die Rund­bal­len­presse V461R. „Diese Presse ist der abso­lute Bench­mark und die leis­tungs­fä­higste Rund­bal­len­presse auf dem Markt“, erklärt Ulrich von Stael. „Sie über­zeugt vor allem durch ihr effi­zi­entes Einzugs­system mit leis­tungs­starker Pickup, ihrem Hoch­leis­tungs­rotor mit auf voller Breite absenk­barem Boden­blech und dem Schnell­aus­wurf­system FRS, das für den zügigen Auswurf der Ballen entschei­dend ist.“ Das der so erreichte Rekord keine Zahl für die Galerie ist, zeigt die Qualität der gepressten Ballen. Diese wogen im Schnitt praxis­taug­liche 205 kg bei einem Durch­messer von 1,3 m.

Der Versuch zeigt, dass heute ein Gespannt mit einem starken Vier­zy­linder-Traktor die Bench­mark-Leis­tung des Gespanns mit einem kleinen Sechs­zy­linder-Traktor über­treffen kann.

Ulrich von Stael

„Der Versuch zeigte, dass heut­zu­tage auch ein Gespannt mit einem starken Vier­zy­linder-Traktor an die Bench­mark-Leis­tung des Gespanns mit einem kleinen Sechs­zy­linder-Traktor heran­kommt, und diese sogar noch über­treffen kann.“, so von Stael. Phil­ippe Stein­mann ergänzt: „Möglich wird das durch den tech­ni­schen Fort­schritt, dank dem auch klei­nere Trak­toren inzwi­schen ganz schön Power unter der Haube haben – und zwar immer dann, wenn sie wirk­lich benö­tigt wird.“