Eine kürzlich in Deutschland durchgeführte Studie hat ergeben, dass die überwiegende Mehrheit der Landwirte eine vorbeugende Wartung in Anspruch nehmen wollen. „50 % der Befragten würden es sogar begrüßen, Warnmeldungen zu erhalten, wenn bei einem Bauteil einer selbstfahrenden Maschine ein Ausfallrisiko besteht“, erklärt Kevin Etienne, der für John Deere die Expert Checks in Westeuropa koordiniert. Solange ein automatischer Informationsaustausch über die Telemetrie und damit die Bereitstellung von Warnmeldungen noch Zukunftsmusik sind stellt sich die Frage: Was unternimmt John Deere schon heute, um die Verfügbarkeit von Maschinen in der Saison sicherzustellen?
Sylvain Autret, Leiter Produktsupport des Vertriebspartners Terréa in der französischen Region Grand-Est, erklärt hierzu: „Bei Lohnunternehmern und CUMA (landwirtschaftlichen Maschinenringen) hat sich die vorbeugende Wartung außerhalb der vertraglichen Garantie weitgehend durchgesetzt. Die Kunden haben eine hohe Arbeitsbelastung und wissen, dass sie in Sachen Mechanik und Elektronik Defizite haben. Daher benötigen Sie vor allem eine Expertenmeinung. Genau für diese Kunden arbeiten wir mit Hochdruck an der Entwicklung unseres Expert Checks. Außerdem können wir mit diesem Service in der Hauptsaison die Auslastung unserer Werkstätten besser planen. Das sind wir auch unseren Technikern schuldig!“
Kurzvorstellung von Terréa
Terréa ist im Jahr 2013 aus dem Zusammenschluss der Vertriebspartner der Region Grand-Est entstanden und inzwischen Teil der Agriteam-Gruppe. An 10 Standorten* von Terréa arbeiten 165 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 80 in den Werkstätten und 26 im Verkauf. Im Jahr 2021 hat der John Deere Vertriebspartner 170 neue und 210 gebrauchte Traktoren, 20 neue und 47 gebrauchte Mähdrescher, 30 Pressen und 10 Feldspritzen von John Deere sowie 49 neue Kramer-Teleskoplader in Betrieb genommen. Er erwartet einen Umsatz von rund 85 Millionen Euro.
Ein Pauschalpreis ohne böse Überraschungen
Zwar kann jeder John Deere Vertriebspartner unterschiedliche Inhalte für einen Expert Check definieren, dennoch bleibt ein gemeinsamer Kern von 80 Arbeitsschritten für einen Traktor immer gleich. Hierzu zählt die Aktualisierung der AMS-Komponenten und der installierten Software, die Überprüfung des Fehlerspeichers, der Klimaanlage, des Spiels der Kraftheber, des Hydraulikdrucks, des Frontantriebs, der Riemen und der Beleuchtungsanlage. „Bei einer Wartung im Winter ergänzt Terréa diesen Service bei Traktoren noch um eine Beurteilung am Prüfstand und um eine Überprüfung des Reifenverschleißes. Außerdem legen wir großes Augenmerk auf die Arbeitsleistung“, fügt Sylvain Autret hinzu. Dabei ist festzustellen, dass der Aufwand um fast 15 % höher ist als bei der Einzelabrechnung der einzelnen Handlungsschritte nach der Expert Check-Preisliste.
Am Ende der Prüfung erhält der Besitzer des Traktors eine Diagnose und einen Kostenvoranschlag. „Zu Beginn eines jeden Jahres veranstalten wir an jedem Standort eigene Expert Check Days“, erklärt der Leiter Produktsupport von Terréa. „So können unsere Kunden ihre Traktoren abgeben und 48 Stunden später mit dem beruhigenden Gefühl eines vollständig gewarteten Traktors in die Saison starten.“ Und das kommt gut an: In diesem Jahr hat Terréa 180 Expert Checks organisiert und damit deutlich mehr als im Jahr 2020.
Drei Traktoren beim Expert Check
Das Lohnunternehmen Justin aus Sorcy-Bauthémont ist bereits seit vielen Jahren Kunde der Terréa-Zweigstellen Corny und Vouziers. Laurent Justin und seine Frau Nathalie, die das Unternehmen im Jahr 1997 übernommen haben, beschäftigen ein Team aus 8 Landmaschinenfahrern. „Kenntnisse im Bereich der Mechanik sind bei uns unverzichtbar“, erklärt Laurent Justin. „Dennoch habe ich es nie in Betracht gezogen, einen festen Mitarbeiter in der Werkstatt einzustellen, da mein Vertriebspartner über viel mehr Fachwissen und Diagnosewerkzeuge, wie den JD ADVISOR, verfügt.“
Lohnunternehmen Justin: Maschinenpark:
- 9 John Deere Traktoren der Serien 6000 und 7000 (1000 Betriebsstunden/Jahr)
- 4 John Deere Mähdrescher
- 2 selbstfahrende John Deere Feldhäcksler
- 1 John Deere R740i Anhängefeldspritze
- 3 Vervaet Rübenroder
- 4 Einzelkornsämaschinen, darunter 2 John Deere Max Emerge
- 2 Plaisance Wald-Häcksler …
*Modelle 6155M/6170M (2)/ 6195R/6820/6830/6920/7270R/7930.
Das Unternehmen bewirtschaftet eine beeindruckende Fläche, ein Großteil davon komplett in Lohnarbeit: 1700 ha Zuckerrüben, 1500 ha Getreide- und 1000 ha Körnermais. Hinzu kommen 1000 ha Maissilage. Außerdem arbeitet es mit Hackschnitzeln und verfügt über Entwicklungspotenzial im Bereich von Biogasanlagen. „In der Zeit von Mai bis Allerheiligen sind unsere Fahrer jedes Wochenende auf Abruf“, erklärt der Lohnunternehmer aus den Ardennen. Die Nebensaison beginnt im Dezember mit einer gründlichen Reinigung der Maschinen. Nach den einmonatigen Betriebsferien über die Feiertage stehen dann im Januar/Februar die großen Wartungen an.
Jede Stunde, die wir bei der Aussaat wegen Kleinigkeiten verlieren, ist eine Stunde zu viel!
Laurent Justin
Jedes Jahr gibt Laurent Justin drei seiner neuen Traktoren bei der Terréa-Zweigstelle in Corny in den Ardennen für einen umfassenden Expert Check ab. „Wir schätzen diesen Service und vor allem die Beurteilung auf dem Prüfstand sehr, weil wir dadurch detaillierte Einblicke in den Zustand unserer Maschine und insbesondere des Motors erhalten“, erklärt er. „Die Zuverlässigkeit von John Deere ist unumstritten“, ergänzt er, „aber ein Traktor, der über 7000 Betriebsstunden auf dem Buckel hat, braucht definitiv eine vorbeugende Wartung. Wir zählen auf diesen Traktor genauso wie auf eine neuere Maschine. Jede Stunde, die wir bei der Aussaat wegen Kleinigkeiten verlieren, ist eine Stunde zu viel!“
Das sieht auch Sylvain Autret so: Ein einfacher Bruch einer Achse oder eines Kardangelenks, was bei 8000 Betriebsstunden durchaus schon einmal vorkommt, kann Reparaturkosten verursachen, die bis zu achtmal höher sind als die Kosten für einen vorbeugenden Teileaustausch! „Die drei Traktoren von Herrn Justin haben am 24. und 25. Januar in Corny einen Termin zum Expert Check.“
Hinweis: Neben dem Expert Check wird auch der Expert Check 7+ angeboten, der, wie der Name schon sagt, auf Maschinen zugeschnitten ist, die älter als 7 Jahre sind, deren Verfügbarkeit aber genauso wichtig ist wie die einer neueren Maschine.
Das Lohnunternehmen JUSTIN ist zu 100 % vernetzt
Laurent Justin ist seit 35 Jahren im Geschäft. Ihm könnten die neuen Technologien an Bord seiner Maschinen daher auch egal sein, sind sie aber nicht! Er ist sogar überzeugt, dass sie der Schlüssel sind, wenn es darum geht, die besten Arbeitskräfte zu gewinnen. „Unsere 9 Traktoren, die Mähdrescher, die Feldhäcksler, die Sämaschinen und sogar die selbstfahrenden Mulcher sind alle über JD Link verbunden, ein geniales Tool“, erklärt er voller Begeisterung. „Wir haben eine Historie unserer Parzellen, die fast zehn Jahre zurückreicht, und teilen Daten zur Geolokalisierung, zum Kraftstoffverbrauch oder zu Rotorstunden bei einem bestimmten Kunden …“ Laurent Justin blickt voller Enthusiasmus auf das Potenzial von MyJohnDeere, das bald auch Warnungen für die vorbeugende Wartung bereitstellen wird. Die Landmaschinenführer haben sich die App jedenfalls schon auf ihre Smartphones geladen!