Genug Wasser – längere trockene Phasen

Wasser ist eine der essen­ti­ellen Grund­lagen der Land­wirt­schaft. Wie wird sich seine Verfüg­bar­keit in Europa in Zukunft entwi­ckeln? Unsere Info­grafik gibt einen Über­blick.

In weiten Teilen Europas wird es insge­samt auch künftig ausrei­chend Nieder­schlag für Pflanzen geben. Gleich­zeitig zeigen Klima­pro­jek­tionen eine höhere Häufig­keit von Dürren- in fast allen euro­päi­schen Regionen. Deshalb werden nach­hal­tige Regen­was­ser­spei­che­rung und eine noch effi­zi­en­tere Bewäs­se­rung immer wich­tiger für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der euro­päi­schen Land­wirte.


Wasser­be­darf von Kultur­pflanzen

Mais
500 – 800
Sonnen­blume
600 – 1.000
Tomaten
400 – 800
Getreide
450 – 650
Erbsen
350 – 500

mm Nieder­schlag über gesamte Wachs­tums­zeit.

Quelle: FAO


Prognos­ti­zierte Häufig­keit der Dürren bis 2100

Bei der aktu­ellen Entwick­lung der Treib­haus­gas­emis­sionen ist bis zum Ende des Jahr­hun­derts überall in Europa mit einer zuneh­menden Häufig­keit von Dürren- zu rechnen.

Quelle: „Will drought events become more frequent and severe in Europe?“, Inter­na­tional journal of Clima­to­logy, Volume 38, Issue 4, 2018. Prognose für das RCP-8.5 Emis­sions-Szenario, Refe­renz­werte 1981-2010.


 

Wasser­ent­nahme zur land­wirt­schaft­li­chen Nutzung in Europa

Entwick­lung 1990 bis 2015 in Mrd. Liter/Jahr

Osteu­ropa
von 13.808,2
auf 3.449,4
gesunken
Südeu­ropa
von 58.059,8
auf 51.154,0
gesunken
West­eu­ropa
von 6.917,8
auf 3.373,5
gesunken
Nord­eu­ropa
von 1.523,4
auf 479,3
gesunken

Die Effi­zienz der Bewäs­se­rung in der EU verbes­sert: 2013 war bei ähnli­cher Brut­to­wert­schöp­fung der Wasser­ein­satz um 9 % nied­riger als 2005. Doch weitere Fort­schritte sind erfor­der­lich: Bei der aktu­ellen Emis­si­ons­ent­wick­lungen wird der Wasser­be­darf um mehr als 25 % in den meisten bewäs­serten Regionen Europas bis Ende des Jahr­hun­derts zunehmen.

Quelle: Euro­päi­sche Umwelt­agentur


Entwick­lung der Nieder­schlags­mengen bis zum Ende des Jahr­hun­derts

 


Nur in Teilen Südeu­roaps wird die jähr­liche Nieder­schlags­menge vermin­dern. Der Rück­gang des Sommer­re­gens ist dagegen weiter verbreitet. So behalten Frank­reich und England ähnlich regen­reiche Winter, dafür werden die Sommer deut­lich trockener. Trotz erhöhten Dürre­ri­sikos erhält Zentral­eu­ropa insge­samt mehr Nieder­schläge.

Quelle: EURO-CORDEX 2017


 

Neue Temperatur-Rekorde nach Hitzewelle 2019

(in °C, gemessen 24.–25.07.2019)

46,0Frank­reich42,6Deutsch­land41,8Belgien40,7Nieder­lande

Europa hat seit 2000 neun Hitze­wellen erlebt (2003, 2006, 2007, 2010, 2014, 2015, 2017, 2018, 2019). Im höchsten Treib­hausgas-Emis­si­ons­sze­nario sind ab 2050 ähnliche oder stär­kere Hitze­wellen alle zwei Jahre zu erwarten.