Jean-Noël Boissières ist Lohnunternehmer in Siran, Frankreich im westlichsten Teil des Départements Cantal, nur zwei Schritte entfernt von den Départements Lot und Corrèze. In dem Gebiet in einer Höhenlage zwischen 500 und 1000 m wird hauptsächlich Grünlandwirtschaft betrieben, aber Getreide- und Maisanbau gewinnen zusätzlich an Bedeutung. Parallel zu landwirtschaftlichen Dienstleistungen bietet Jean-Noël Boissières Tiefbauarbeiten mit vier Schaufelbaggern an, die 30 bis 40 % seines Umsatzes ausmachen.
Ein Fahrzeug, das für seine jeweilige Aufgabe gut ausgelegt und gut ist wird bietet eine gute Grundlage für die Optimierung des Kraftstoffverbrauchs. „Durch Telemetrie lassen sich die bewährten Methoden noch weiter verbessern“, erklärt Jean-Noël Boissières. Und das geht so:
1. Überflüssige Kilos loswerden
Unnötige Ballastgewichte für Arbeiten, die wenig Bodenhaftung erfordern, oder für Transportausgaben erhöhen den Kraftstoffverbrauch. Einen Ballast von 600 kg mit einem 150-PS-Traktor zu bewegen, bedeutet einen geschätzten zusätzlichen Verbrauch von 1,5 l/h.

Unser Experte zum Thema Kraftstoffverbrauch ist der Lohnunternehmer Jean-Noël Boissières aus Frankreich.
Da alle unsere Traktoren mit Frontkrafthebern ausgerüstet sind, ist es nicht schwer, diese überflüssigen Kilos zu beseitigen. Ich bin kein Freund von Radgewichten bei Großtraktoren. Für die 6-m-Anhängesämaschine, die wir mit unserem 7R 310 ziehen, bevorzuge ich einen abnehmbaren Heckballast. Wenn dieser Traktor die Front/Heck-Mähkombination antreibt, möchte ich natürlich das niedrigste Gewicht erzielen.
Jean-Noël Boissières
2. Das Motoröl: nicht zu vernachlässigen
Mit der Zeit wird das Motoröl schlechter und verursacht eine stärkere Reibung, einen höheren Verschleiß und dadurch einen Anstieg des Kraftstoffverbrauchs. Die französische Agrarzeitschrift Entraid erinnerte kürzlich daran, dass bei Motoren mit Dieselpartikelfilter ein Spezialöl verwendet wird. Es wird als Low Saps bezeichnet und weist einen niedrigen Gehalt an Sulfatasche, Phosphor und Schwefel auf. Wenn nicht das richtige Öl verwendet wird, bedeutet dies kürzere Regenerationszyklen und einen erhöhten Kraftstoffverbrauch. Außerdem kann der Dieselpartikelfilter schwer beschädigt werden.
An diesem Punkt verlasse ich mich zu 100 % auf meinen Vertriebspartner, Défi-Mat, bei dem ich seit über einem Jahrzehnt sämtliche Teile kaufe. Ich treffe mich mindestens einmal pro Jahr mit dem technischen Leiter und wir gehen gemeinsam den Maschinenpark durch, um die Wartung zu planen.
Jean-Noël Boissières
3. Er braucht saubere Luft
Wenn der Luftfilter verschmutzt ist, erhöht sich der Verbrauch. Während einer Arbeitsstunde, beispielsweise beim Abfahren von Silage, strömen Hunderttausende von Litern Luft durch den Filter! Die Reinigung eines Luftfilters mit Druckluft ist schwierig: Dabei ist ein großes Luftvolumen wichtiger als ein hoher Druck, weil durch einen zu hohen Druck das Filterpapier beschädigt werden kann. Je älter der Filter wird, desto undurchlässiger wird er. Durch einen regelmäßigen Austausch des Luftfilters wird die Motorleistung erhöht und der Verbrauch gesenkt.
Alle 18 Monate, d. h. nach 2000 Stunden wechseln wir die Luftfilter. Dies machen wir das in Absprache mit unserem Vertriebspartner. Beide Seiten profitieren davon, weil so böse Überraschungen vermieden werden, wenn wir über den Betrag einer Inzahlungnahme sprechen.
Jean-Noël Boissières
Verbrauch bei Straßenfahrt abhängig vom Reifendruck: +/- 18 %
Straßenkonfiguration des Gespanns: Traktor MF 7718S, Reifen 540/65R28 vorn (Reifendruck: 1 bar) und 650/65R38 hinten (Reifendruck: 2 bar), der einen zweiachsigen Anhänger (21,5 t, Gewicht inkl. Getreide) zieht.
Kompromiss-Konfiguration des Traktors: Gleicher Reifendruck für Feld und Straße (1 bar vorn und 1,6 bar hinten).
Die Differenz zwischen den beiden getesteten Straßenkonfigurationen beträgt 11 Liter bei 100 km/h, also mehr als 18 %.
Geschwindigkeit in km/h
Verbrauch in Liter/100 km
18 % Abweichung beim Verbrauch zugunsten des „Straßendrucks“ (2 bar an den Hinterreifen) im Vergleich zu einem „gemischten“ Druck (1,6 bar hinten) – das ist das Ergebnis eines kürzlich im Südwesten Frankreichs durchgeführten Versuchs mit Unterstützung der Nutzungsgenossenschaft für landwirtschaftliche Geräte der Region Okzitanien.
Quelle: Entraid‘
4. Die Reifen – ein wichtiges Thema
Ein wesentliches Thema und gleichzeitig eine harte Nuss! Es ist schwer, einen Kompromiss zwischen Straße und Feld zu finden: Wenn der Reifendruck für die Straße zu niedrig ist, wird der Rollwiderstand erhöht, die Mäntel werden abgenutzt und der Dieselverbrauch erhöht sich. Wenn die Reifen dagegen für die Arbeit auf dem Feld zu stark aufgepumpt sind, können sie nicht von der Verformung der Flanken profitieren und beginnen zu rutschen, was wiederum zu einem erhöhten Verbrauch führt.
Bedingt durch meine Tätigkeit bin ich viel auf Straßen unterwegs und muss den Druck an diesen Umstand anpassen. Für die Bodenhaftung auf dem Feld ist bei einem Traktor mit 300 PS ein deutlicher Ballast unerlässlich, und das Gesamtgewicht ist beachtlich. Ich glaube daher, dass sich bei Traktoren ab 200 PS Reifendruckregelsysteme durchsetzen werden.
Ich möchte hinzufügen, dass nicht nur die Kraftstoffpreise, sondern auch die Preise für neue Reifen ständig steigen. Es ist wichtig, dass sie lange halten, und dieser Gesichtspunkt geht in die Berechnung der Unterhaltskosten für eine selbstfahrende Maschine ein.
Jean-Noël Boissières

Sämaschinen des Unternehmens Boissières: Hohe Arbeitsbreiten sind in der Gegend selten, sie kommen aber den Kunden zugute, z. B. bei der „Schnellaussaat“ von Getreide im Herbst oder der Wiederbegrünung der Wiesen durch Direktaussaat.
5. Und wenn man die Zündung ausschaltet?
Untersuchungen zeigen, dass Traktoren 30 % der Zeit im Leerlauf verbringen. Dabei kann es sich um Zeit zum Anspannen/Abspannen, Zeit für Einstellungen, Wartezeit usw. handeln. Das sind für eine Traktor mit 700 Betriebsstuden im Jahr mehr als 200 Stunden. Und bei einem Traktor mit 150 PS beläuft sich der durchschnittliche Verbrauch im Leerlauf auf ungefähr 3,5 Liter/Stunde!
Ich mache unsere Fahrer regelmäßig auf diesen Umstand aufmerksam. 7 unserer Traktoren und zwei unserer Feldhäcksler sind mit der JDLink-Telemetrie ausgestattet, die uns einen schonungslosen Bericht zur Aktivität eines Motors liefert. So habe ich beispielsweise erfahren, dass einer unserer Fahrer beim Transport den manuellen Modus anstelle der automatischen Gangwahl verwendete.
Wird die Diskussion durch die Telemetrie vergiftet? Das glaube ich nicht. Wir arbeiten teamorientiert und transparent, vor allem angesichts der heutigen Herausforderungen, die sich in einem immer schnelleren Anstieg unserer Betriebskosten äußern.
Jean-Noël Boissières
„JDLink gibt mir ultrapräzise Informationen zu den Kosten meiner Leistungen“
- Die Telemetrie an den beiden entsprechend ausgestatteten Feldhäckslern des Unternehmens Boissières hat gezeigt, dass sich ihr Verbrauch beim Maishäckseln auf 44 Liter/ha beläuft, die Anfahrt eingeschlossen. „Ich konnte auch meine Kosten beim Ballenwickeln detailliert analysieren“, fährt der Unternehmer fort. „Zum Beispiel wusste ich bereitsd, dass die Folie 3,30 Euro pro Ballen und das Netz ungefähr 50 Cents ausmacht. Dieses Jahr hatten wir bereits eine Erhöhung von ca. 1 Euro für die Folie und 20 Cents für das Netz. Aber dank der Telemetrie konnte ich auch sehen, dass ich 1 Liter Diesel pro produziertem Ballen verbrauche, Anfahrt eingeschlossen. Diese Informationen hatte ich vorher nicht mit so einer Präzision. Für eine erfolgreiche Führung unseres Unternehmens sie solche Informationen unerlässlich geworden. Ich möchte auch meinem Vertriebspartner danken, der mir bei der Auswertung der Telemetrieberichte hilft.“
6. Eine große Breite ist ein Plus
Julien Hérault ist der einzige unabhängige Landtechnikberater Frankreichs. Er erklärt, dass der Dieselverbrauch pro Hektar ohne ausreichend breite Anbaugeräte zu groß wird. Ebenso empfiehlt Herr Hérault oft, von einem Anbaugerät zu einem aufgesattelten Gerät zu wechseln. Dazu folgendes Beispiel: Für einer 3-m-Scheibenegge wird gewöhnlich ein Traktor mit 120 bis 140 PS eingesetzt, um das Gerät am Ende des Feldes anzuheben. Auf dem Feld aber wäre ein Traktor mit 80 bis 100 PS durchaus in der Lage, dieselbe Arbeit auszuführen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Scheibenegge eine Achse besitzt. Zwar müssen die Mehrkosten für diese Achse berücksichtigt werden, aber angesichts von dreißig Pferdestärken weniger bei der Anschaffung des Traktors besteht genug finanzieller Spielraum.
Ich persönlich musste zwei Jahre überlegen, bevor ich mich von einer unserer beiden 3-m-Sämaschinen getrennt habe, um in eine gezogene schnelle 6-m-Scheibensämaschine zu investieren. Diese Maschine wertet unseren größten Traktor auf, einen John Deere 7R 310. Sie ist schnell und vielseitig und wird für einen großen Teil unserer Kundschaft eingesetzt.
Jean-Noël Boissières
Das Unternehmen von Boissieres in Zahlen
- 10 Vollzeitmitarbeiter
- 10 Traktoren, davon 9 John Deere, von 100 bis 310 PS
- 3 selbstfahrende Feldhäcksler, davon 2 John Deere 8400 i
- 4 Mähdrescher, davon 2 John Deere (Serie W und CTS)
- 2 Kombipressen John Deere C 441 R
- 1 Rundballenpresse John Deere 864 Premium
- 1 Quaderballenpresse L 1534
- 1 Mähkombination, 9 m
- 4 Schaufelbagger
- 1 6-m-Mehrzwecksämaschine
- 1 Einzelkornsämaschine John Deere Max Emerge, 8 Reihen, faltbar
- 1 3-m-Sämaschine und herkömmliche Ausrüstung zur Bodenbearbeitung (separate Pflüge, Scheibengrubber) …