Bernd Bund aus Hessen bewirtschaftet im Rahmen einer Maschinengemeinschaft knapp 500 ha Ackerland. Neben Winterraps stehen bei ihm Winterweizen, Winter- und Sommergerste sowie Erbsen in der Fruchtfolge.
Proteingehalt im Blick
Bund vermarktet seinen Weizen über den regionalen Landhandel. Je nach Marktsituation und persönlicher Einschätzung werden jährlich zwischen 20 und 60 % des Backweizens vorkontraktiert.
Der Proteingehalt spielt in der Vermarktung die größte Rolle. Das Wissen hierzu liefert ihm der Sensor HarvestLab 3000, mit dem mittels Nahinfrarotspektroskopie (NIR-Spektroskopie) der Eiweißgehalt des Weizens schon während des Dreschens analysiert wird.
Das ist genau die Information, die uns weiterbringt.
Bernd Bund
Bund hatte 2021 den NIR-Sensor das erste Jahr im Einsatz. Zuvor war der Proteingehalt in Weizen während der Ernte eine „Black Box“ für ihn. Um die Proteingehalte zu bestimmen, musste ein Helfer mit einer Weizenprobe zum Landhandel fahren. Rund 2,5 Stunden dauerte es, bis endlich das Ergebnis vorlag. „Bis dahin waren wir schon längst wieder woanders und die Situation war eine andere“, erklärt er.
HarvestLab 3000 liefert auch die Feuchtewerte des Weizens. Wenn er die ermittelten Werte mit denjenigen von manuellen Geräten auf seinem Betrieb abgleicht, liefert der Sensor nach dem Gefühl des Landwirts präzisere Daten. Für ihn ist die Feuchtebestimmung allerdings nur von sekundärer Bedeutung, da die Qualität des Getreides im Fokus steht.
HarvestLab 3000
Nahinfrarotspektroskopie (NIR-Spektroskopie), um unterschiedliche Bestandteile im Erntegut oder der Gülle zu analysieren (ein Sensor, drei Anwendungen)
Ökonomische Potenziale ausschöpfen
Bernd Bund betont: „Wenn der Weizen in der Vergangenheit auf dem Hof im Speicher war, konnte ich ihn nicht mehr separieren und somit nicht die ökonomischen Potenziale ausschöpfen. Wir verfügen auch nicht über Lagermöglichkeiten, um auf Verdacht Weizenpartien zu separieren. Das hat uns früher vor Probleme gestellt. Die Möglichkeit, über einen Qualitätszuschlag einen höheren Weizenpreis zu erzielen, konnten wir nicht nutzen.“
Heute werden die qualitativ besseren bzw. schlechteren Partien schon während des Dreschens separiert und auf den zugehörigen Hänger abgeladen. Das helfe bei der Vermarktung sehr. Eine saubere Dokumentation sei dabei entscheidend. Die Eiweißgehalte kann er über das John Deere Operations Center abrufen und sie parallel auf dem PC und dem Smartphone betrachten.
Letzteres findet er besonders praktisch. Dadurch kann er die Daten mit einem Fingertipp einfach und intuitiv sichten und entscheiden, in welche Box die jeweilige Partie kommt. „Das ist genau die Information, die ich vorher nicht hatte und die uns jetzt ein gutes Stück weiterbringt“, sagt er.