Zwischen Toulouse und Castres fällt der Blick auf eine hügelige Landschaft mit weitläufigen Feldern, die von Gehölzen, Stauseen und Tälern durchsetzt ist. Die Gegend nennt sich Tarn Lauragais, eine landwirtschaftlich geprägte Region, die einst als Land des Überflusses bekannt war. Die schweren Ton-Kalk-Böden der Region in Verbindung mit dem ozeanischen Klima eignen sich für eine Vielzahl von Feldfrüchten. Jedoch erfordern die allgegenwärtigen Hänge PS-starke Maschinen mit guter Bodenhaftung, wie die Flotte von Guillaume Ripoll beweist.
Beeindruckende Entwicklung im Lohnunternehmen
„2011 bin ich im Betrieb meines Vaters eingestiegen“, erinnert sich der 39-jährige Guillaume Ripoll. „Zwei Jahre später übernahm ich sein landwirtschaftliches Lohnunternehmen. Bis 2016 erweiterte ich das Angebot zu einem Rundum-Servicepaket. Dieser Trend setzt sich immer stärker durch, genau wie mein Vater es vor seinem Tod vorausgesehen hatte.“ Weniger als zehn Jahre später bestellen Guillaume und sein Team fast 1200 ha Ackerland für den eigenen Familienbetrieb und als Lohnunternehmer. 90 % der Flächen befinden sich in einem Umkreis von 10 km um das sogenannte Régantus-Silo, dem Hauptsitz von SARL Ripoll. Von diesem Silos mit einer Kapazität von 5000 t profitieren auch Kunden durch Lagermöglichkeiten für ihr Erntegut wie Getreide, Mais, Sonnenblumenkerne, Raps oder Kichererbsen.
Vielfältige Anbauplanung im Griff
„Ich habe schon bis zu 300 ha mit Bio-Früchten bestellt. Daher stammt meine Vorliebe für vielgliedrige Fruchtfolgen, die dazu beitragen, das Land unkrautfrei zu halten“, erklärt Guillaume. „Außerdem gefällt mir die Vorstellung von einer reduzierten Bodenbearbeitung, sogar der Direktsaat, aber ich möchte auch gute Erträge erzielen. Daher haben werden in diesem Jahr wieder etwa 100 ha gepflügt“, fügt er hinzu. 1200 ha,
289 Parzellen, vielfältige Anbauplanung, das klingt nach einer gewaltigen Aufgabe. Guillaume Ripoll ist anderer Meinung: „Ich sage meinen Kunden ganz klar: Um die Sache überschaubar zu halten, muss ich die Fruchtfolgen, die Pflanzenschutzstrategien und die Düngung so weit wie möglich vereinheitlichen.“ Laut dem Lohnunternehmer hat sich diese Herangehensweise als Erfolgsrezept erwiesen. Auch in diesem Winter konnte SARL Ripoll neue Verträge abschließen. Bei der Expansion entstehen mögliche Engpässe nicht so sehr bei der Ausrüstung, sondern vor allem beim Personal.

„Wenn ich in den Krieg ziehe, dann brauche ich Soldaten“, resümiert der Chef, der bereits drei Mitarbeiter beschäftigt, zwei davon in Vollzeit. Darüber hinaus hilft seine Frau Marie bei der Lagerung. Das Team ist jung, der Altersdurchschnitt liegt bei nur 30 Jahren. Trotzdem stellt sich der Lohnunternehmer immer wieder Fragen: Wie lässt sich die Belegschaft am besten halten oder sogar erweitern? Wie optimiert man jede einzelne Arbeitsstunde am besten? „Das Betriebsklima im Unternehmen ist gut, was es einfacher macht, mit den Leuten zu reden“, sagt Guillaume. Ich habe festgestellt, dass meinem Maschinenparkleiter Damien Albert der Zugang zum John Deere Operations Center wichtig war. So kann er die Maschineneinstellungen optimieren, und ich habe weiterhin die Kontrolle über das MyJohnDeere-Konto.“
Automatisierung sorgt für höhere Qualität, Produktivität und Komfort
„Einmal habe ich mit dem 8RT 410 und der gezogenen 9 m Sämaschine in nur 15 Stunden 105 ha Weizen gesät“, erinnert sich Guillaume Ripoll. Bei der Erzielung solch hoher Flächenleistungen spielt die Automatisierung eine wichtige Rolle. „Um beispielsweise den Boden am Vorgewende möglichst eben zu behalten, haben wir unseren 8RX 410 so programmiert, dass der Traktor die Zinken unserer 8 m Kreiselegge leicht anhebt, bevor er die Packerwalze aushebt. Dies verhindert die Bildung von Bodenwellen am Vorgewende, was zu Vibrationen in der Fahrerkabine und zu vorzeitigem Verschleiß von teuren Maschinen wie beispielsweise der Feldspritze führt.“
Auch der Schwergrubber ist so programmiert, dass er seine Zinken schrittweise in den Boden absenkt. Dies verlängert die Lebensdauer der Maschine. Die einmal angelegten Anbaugeräteprofile bleiben für jeden Fahrer in den CommandCenter-Displays der drei 8R Traktoren verfügbar. Durch diese Automatisierung sind neue Fahrer oder Saisonkräfte in der Lage, die besten Einstellungen für die bereitgestellten Maschinen schnell zu finden.
Positiver Test mit AutoPath
Die Flächen des Betriebs in der Region Tarn Lauragais sind von Hügeln, Hängen, spitz zulaufende Parzellen und Waldrändern geprägt. Diese Gegebenheiten haben Guillaume bewogen, teilflächenspezifische Ausbringmengen für sämtliche Betriebsmittel und Feldfrüchte einzuführen. „Für Sonnenblumen zum Beispiel liefern meine Applikationskarten optimierte Saatmengen: 45000 Samen/ha auf Hügeln und 80000 in den fruchtbarsten Senken. Letztlich spare ich mit durchschnittlich 52000 Samen/ha anstelle der herkömmlichen Einstellung von 65000 Samen beim Saatgut und auch bei den Betriebsmitteln“.


Packerwalze der Kreiselegge bleibt der Boden am Vorgewende eben.

Stanislas de Gorostarzu, Leiter der Abteilung Präzisionslandwirtschaft beim John Deere Vertriebspartner Dupuy-Agri, nutzt das Thema teilflächenspezifische Bewirtschaftung, um die zentrale Bedeutung der Vernetzung von John Deere Maschinen hervorzuheben. „Sie ermöglicht die Planung von Feldarbeiten mit Hilfe von Applikationsdaten, die Versendung von Daten vom Büro aus, den Datenaustausch zwischen Maschinen und die Rückverfolgbarkeit von Arbeiten“, erklärt der Fachmann.
Seit einigen Monaten verwendet Guillaume auf seiner selbst fahrenden Feldspritze mit 36 m Gestänge das AutoPath-System. Seine Erfahrungen sind bisher sehr positiv: „Die Parzelle läuft in einer Ecke spitz zu und war daher immer schwierig zu behandeln. Ich fuhr hinein und AutoPath erfasste das Problem. Bei der vorgeschlagenen Route reichte das Ende des Gestänges genau in die problematische Ecke! Dies optimiert die Anzahl der erforderlichen Spritzüberfahrten deutlich.“
DER MASCHINENPARK VON SARL ETA RIPOLL
- 3 John Deere Großtraktoren: 8RT 410, 8RX 410 und 8R 280
- 2 vielseitig einsetzbare John Deere Traktoren: 6830 und 7530
- 1 selbst fahrende Feldspritze von John Deere: 4140i (36 m Gestänge)
- 2 John Deere Mähdrescher: S770 und S780
- 1 gezogene Sämaschine (Arbeitsbreite 9 m)
- 1 11-reihige Präzisionssämaschine
- 1 6-Scharpflug
- 1 Schwergrubber (Arbeitsbreite 7 m)
- 1 Scheibenegge (Arbeitsbreite 7 m)
- 1 Grubber zur Saatbettbereitung (Arbeitsbreite 8 m)
- 1 Kreiselegge (Arbeitsbreite 8 m)
- 1 Grubber für Reihenkulturen, 1 Bodenfräse und 1 Zinkenstriegel
- 1 Ackerwalze (Arbeitsbreite 12 m)
- 2 Hakenlift-Fahrzeuge
- 1 Teleskoplader