Precision FarmingAuto­ma­ti­sie­rung in der Land­wirt­schaft opti­miert jede Arbeits­stunde

Guil­laume Ripoll aus dem südfran­zö­si­schen Depar­te­ment Tarn ist schon lange ein Fan der Präzi­si­ons­land­wirt­schaft. Der Lohn­un­ter­nehmer wirt­schaftet auf 1200 ha Anbau­fläche uns weiß aus eigener Erfah­rung, dass auto­ma­ti­sierte Land­ma­schinen die Arbeit mit breiten Anbau­ge­räten erleich­tern. Dies gilt beson­ders für ungünstig zuge­schnit­tene Flur­stücke.

Zwischen Toulouse und Castres fällt der Blick auf eine hüge­lige Land­schaft mit weit­läu­figen Feldern, die von Gehölzen, Stau­seen und Tälern durch­setzt ist. Die Gegend nennt sich Tarn Laura­gais, eine land­wirt­schaft­lich geprägte Region, die einst als Land des Über­flusses bekannt war. Die schweren Ton-Kalk-Böden der Region in Verbin­dung mit dem ozea­ni­schen Klima eignen sich für eine Viel­zahl von Feld­früchten. Jedoch erfor­dern die allge­gen­wär­tigen Hänge PS-starke Maschinen mit guter Boden­haf­tung, wie die Flotte von Guil­laume Ripoll beweist.

Unre­gel­mä­ßige Flur­stücke und natür­lich Hänge sind typisch für die Region Laura­gais . Diese Fläche erstreckt sich über 38 ha und ist in drei Parzellen aufge­teilt.

Damien Albert (links) ist für den Fuhr­park zuständig. Das Opera­tions Center ermög­licht ihm, die besten Maschi­nen­ein­stel­lungen zu spei­chern und dem Team zur Verfü­gung zu stellen.

Seit zwei Jahren lagert Guil­laume Ripoll auch 5000 t Getreide für sich und seine Kunden. Im linken Gebäu­de­teil ist die Maschi­nen­flotte unter­ge­bracht. Im Betrieb gibt es auch eine Wiege­brücke und ein Verwal­tungs­ge­bäude.

Beein­dru­ckende Entwick­lung im Lohn­un­ter­nehmen

„2011 bin ich im Betrieb meines Vaters einge­stiegen“, erin­nert sich der 39-jährige Guil­laume Ripoll. „Zwei Jahre später über­nahm ich sein land­wirt­schaft­li­ches Lohn­un­ter­nehmen. Bis 2016 erwei­terte ich das Angebot zu einem Rundum-Service­paket. Dieser Trend setzt sich immer stärker durch, genau wie mein Vater es vor seinem Tod voraus­ge­sehen hatte.“ Weniger als zehn Jahre später bestellen Guil­laume und sein Team fast 1200 ha Acker­land für den eigenen Fami­li­en­be­trieb und als Lohn­un­ter­nehmer. 90 % der Flächen befinden sich in einem Umkreis von 10 km um das soge­nannte Régantus-Silo, dem Haupt­sitz von SARL Ripoll. Von diesem Silos mit einer Kapa­zität von 5000 t profi­tieren auch Kunden durch Lager­mög­lich­keiten für ihr Erntegut wie Getreide, Mais, Sonnen­blu­men­kerne, Raps oder Kicher­erbsen.

Viel­fäl­tige Anbau­pla­nung im Griff

„Ich habe schon bis zu 300 ha mit Bio-Früchten bestellt. Daher stammt meine Vorliebe für viel­glied­rige Frucht­folgen, die dazu beitragen, das Land unkraut­frei zu halten“, erklärt Guil­laume. „Außerdem gefällt mir die Vorstel­lung von einer redu­zierten Boden­be­ar­bei­tung, sogar der Direkt­saat, aber ich möchte auch gute Erträge erzielen. Daher haben werden in diesem Jahr wieder etwa 100 ha gepflügt“, fügt er hinzu. 1200 ha,

289 Parzellen, viel­fäl­tige Anbau­pla­nung, das klingt nach einer gewal­tigen Aufgabe. Guil­laume Ripoll ist anderer Meinung: „Ich sage meinen Kunden ganz klar: Um die Sache über­schaubar zu halten, muss ich die Frucht­folgen, die Pflan­zen­schutz­stra­te­gien und die Düngung so weit wie möglich verein­heit­li­chen.“ Laut dem Lohn­un­ter­nehmer hat sich diese Heran­ge­hens­weise als Erfolgs­re­zept erwiesen. Auch in diesem Winter konnte SARL Ripoll neue Verträge abschließen. Bei der Expan­sion entstehen mögliche Engpässe nicht so sehr bei der Ausrüs­tung, sondern vor allem beim Personal.

Beim Pflan­zen­schutz opti­miert AutoPath die Fahr­spur der Feld­spritze von Guil­laume Ripoll.

„Wenn ich in den Krieg ziehe, dann brauche ich Soldaten“, resü­miert der Chef, der bereits drei Mitar­beiter beschäf­tigt, zwei davon in Voll­zeit. Darüber hinaus hilft seine Frau Marie bei der Lage­rung. Das Team ist jung, der Alters­durch­schnitt liegt bei nur 30 Jahren. Trotzdem stellt sich der Lohn­un­ter­nehmer immer wieder Fragen: Wie lässt sich die Beleg­schaft am besten halten oder sogar erwei­tern? Wie opti­miert man jede einzelne Arbeits­stunde am besten? „Das Betriebs­klima im Unter­nehmen ist gut, was es einfa­cher macht, mit den Leuten zu reden“, sagt Guil­laume. Ich habe fest­ge­stellt, dass meinem Maschi­nen­park­leiter Damien Albert der Zugang zum John Deere Opera­tions Center wichtig war. So kann er die Maschi­nen­ein­stel­lungen opti­mieren, und ich habe weiterhin die Kontrolle über das MyJohn­Deere-Konto.“

Auto­ma­ti­sie­rung sorgt für höhere Qualität, Produk­ti­vität und Komfort

„Einmal habe ich mit dem 8RT 410 und der gezo­genen 9 m Säma­schine in nur 15 Stunden 105 ha Weizen gesät“, erin­nert sich Guil­laume Ripoll. Bei der Erzie­lung solch hoher Flächen­leis­tungen spielt die Auto­ma­ti­sie­rung eine wich­tige Rolle. „Um beispiels­weise den Boden am Vorge­wende möglichst eben zu behalten, haben wir unseren 8RX 410 so program­miert, dass der Traktor die Zinken unserer 8 m Kreis­el­egge leicht anhebt, bevor er die Packer­walze aushebt. Dies verhin­dert die Bildung von Boden­wellen am Vorge­wende, was zu Vibra­tionen in der Fahrer­ka­bine und zu vorzei­tigem Verschleiß von teuren Maschinen wie beispiels­weise der Feld­spritze führt.“ 

Stanislas de Gorostarzu (rechts) ist verant­wort­lich für die Präzi­si­ons­land­wirt­schaft bei Dupuy-Agri, einem John Deere Vertriebs­partner mit acht Stand­orten im Südwesten Frank­reichs.

Auf seinem 8RX 410 Traktor von John Deere nutzt Guil­laume Ripoll die CommandCenter-Konsole mit Zusatz­mo­nitor.

Dieser Screen­shot zeigt Parzellen, die Guil­laume Ripoll bewirt­schaftet. Nach der Digi­ta­li­sie­rung der Feld­grenzen hat die AutoPath Auto­ma­ti­sie­rung die beste Arbeits­route fest­ge­legt.

Auch der Schwerg­rubber ist so program­miert, dass er seine Zinken schritt­weise in den Boden absenkt. Dies verlän­gert die Lebens­dauer der Maschine. Die einmal ange­legten Anbau­ge­rä­te­pro­file bleiben für jeden Fahrer in den CommandCenter-Displays der drei 8R Trak­toren verfügbar. Durch diese Auto­ma­ti­sie­rung sind neue Fahrer oder Saison­kräfte in der Lage, die besten Einstel­lungen für die bereit­ge­stellten Maschinen schnell zu finden.

Posi­tiver Test mit AutoPath

Die Flächen des Betriebs in der Region Tarn Laura­gais sind von Hügeln, Hängen, spitz zulau­fende Parzellen und Wald­rän­dern geprägt. Diese Gege­ben­heiten haben Guil­laume bewogen, teil­flä­chen­spe­zi­fi­sche Ausbring­mengen für sämt­liche Betriebs­mittel und Feld­früchte einzu­führen. „Für Sonnen­blumen zum Beispiel liefern meine Appli­ka­ti­ons­karten opti­mierte Saat­mengen: 45000 Samen/ha auf Hügeln und 80000 in den frucht­barsten Senken. Letzt­lich spare ich mit durch­schnitt­lich 52000 Samen/ha anstelle der herkömm­li­chen Einstel­lung von 65000 Samen beim Saatgut und auch bei den Betriebs­mit­teln“. 

AutoPath zeichnet während der Aussaat die genaue Posi­tion jeder Mais­reihe auf und spei­chert sie im John Deere Opera­tions Center für zukünf­tige Arbeits­gänge, wie beispiels­weise das Hacken.
Durch das Anheben der Rotor­zinken vor der
Packer­walze der Kreis­el­egge bleibt der Boden am Vorge­wende eben.
Der 8RT 410 mit dem Lenk­system Auto­Trac und die 9 m Anhän­ge­sä­ma­schine von Guil­laume Ripoll bieten eine hohe Produk­ti­vität mit bis zu 105 ha Aussaat an einem Tag!

Stanislas de Gorostarzu, Leiter der Abtei­lung Präzi­si­ons­land­wirt­schaft beim John Deere Vertriebs­partner Dupuy-Agri, nutzt das Thema teil­flä­chen­spe­zi­fi­sche Bewirt­schaf­tung, um die zentrale Bedeu­tung der Vernet­zung von John Deere Maschinen hervor­zu­heben. „Sie ermög­licht die Planung von Feld­ar­beiten mit Hilfe von Appli­ka­ti­ons­daten, die Versen­dung von Daten vom Büro aus, den Daten­aus­tausch zwischen Maschinen und die Rück­ver­folg­bar­keit von Arbeiten“, erklärt der Fach­mann.

Seit einigen Monaten verwendet Guil­laume auf seiner selbst fahrenden Feld­spritze mit 36 m Gestänge das AutoPath-System. Seine Erfah­rungen sind bisher sehr positiv: „Die Parzelle läuft in einer Ecke spitz zu und war daher immer schwierig zu behan­deln. Ich fuhr hinein und AutoPath erfasste das Problem. Bei der vorge­schla­genen Route reichte das Ende des Gestänges genau in die proble­ma­ti­sche Ecke! Dies opti­miert die Anzahl der erfor­der­li­chen Spritz­über­fahrten deut­lich.“

DER MASCHINENPARK VON SARL ETA RIPOLL

  • 3 John Deere Groß­trak­toren: 8RT 410, 8RX 410 und 8R 280
  • 2 viel­seitig einsetz­bare John Deere Trak­toren: 6830 und 7530
  • 1 selbst fahrende Feld­spritze von John Deere: 4140i (36 m Gestänge)
  • 2 John Deere Mähdre­scher: S770 und S780
  • 1 gezo­gene Säma­schine (Arbeits­breite 9 m)
  • 1 11-reihige Präzi­si­ons­sä­ma­schine 
  • 1 6-Schar­pflug 
  • 1 Schwerg­rubber (Arbeits­breite 7 m)
  • 1 Schei­ben­egge (Arbeits­breite 7 m)
  • 1 Grubber zur Saat­bett­be­rei­tung (Arbeits­breite 8 m)
  • 1 Kreis­el­egge (Arbeits­breite 8 m)
  • 1 Grubber für Reihen­kul­turen, 1 Boden­fräse und 1 Zinken­striegel
  • 1 Acker­walze (Arbeits­breite 12 m)
  • 2 Haken­lift-Fahr­zeuge
  • 1 Tele­s­kop­lader