Ein breites Spektrum
Die niederländische Universität Wageningen bietet eine Analyse des Begriffs in der verfügbaren Literatur. Ausgehend von einem gemeinsamen, eher praxis- und bodenorientierten Kern, schließen breitere Definitionen ehrgeizige Ziele ein.
Bodengesundheit
und -artenvielfalt
Klima, Biodiversität im Allgemeinen, Wasserqualität und
-verfügbarkeit
Optimierter Ressourceneinsatz, Nährstoffkreislauf
Landwirtschaftliches Einkommen und Attraktivität des Berufs
Quelle: Regenerative Agriculture in Europe, Mark Manshanden, Universität Wageningen, April 2023
+ 78 %
Eine Studie der Universität von Minnesota verglich die Ergebnisse von 20 amerikanischen Farmen mit klassischen oder regenerativen Systemen. Im Schnitt wiesen letztere einen 29 % niedrigeren Ertrag; die Rentabilität war hingegen 78 % höher. Zu den Faktoren, die zum Margengewinn beitrugen, gehörten Ersparnisse bei Betriebsmitteln und verbesserte Absatzmöglichkeiten.
Quelle: Regenerative agriculture: Merging farming and natural resource conservation profitably, Claire LaCanne, University of Minnesota Twin Cities, Februar 2018
5-7 Jahre
Der Übergang zur regenerativen Landwirtschaft dauert zwischen 5 und 7 Jahren, inklusive einer zwei bis dreijährigen Lernphase.
Quelle: Michel Duru, Inrae
40 x
Bis 2035 will Bayer die Entwicklung der regenerativen Landwirtschaft mithilfe von Agrarlösungen auf 160 Millionen Hektar vorantreiben und gestalten. Das entspricht vierzigmal der Fläche der Schweiz.
Quelle: www.bayer.com
Beispiel von Arbeitsschritten im
Winterweizen
Klassisches VS regeneratives System (6 Jahre nach der Umsetzung)
Regenerativ
Mulchen
Kompostdünger
Direktsaat, inkl. Untersaat
–
–
–
–
–
Pflanzenschutz
Düngung
–
–
Pflanzenschutz
Ernte
Zwischenfruchtsaat
Bodenbearbeitung
–
Okt.
Nov.
Dez.
Jan.
Feb.
März
Apr.
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Konventionell
Bodenbearbeitung
Aussaat
Pflanzenschutz
–
–
–
Düngung
Pflanzenschutz
Düngung
Pflanzenschutz
Düngung
Pflanzenschutz
–
Pflanzenschutz
Ernte
Stoppelbearbeitung
Bodenbearbeitung
Quelle: „Der Weg zu regenerativer Landwirtschaft in Deutschland“, BGC, Nabu, März 2023
Fünf Leitprinzipien, die in der Praxis häufig priorisiert werden
Bodenstörungen minimieren
Bodenbearbeitung und den Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln weitgehend vermeiden
Mehr Vielfalt auf dem Acker
Weitere Fruchfolgen und Mischkulturen zur Förderung der Resilienz
Lebendige Wurzeln
Um den Boden das ganze Jahr über mit Nährstoffen zu versorgen
Tierhaltung integrieren
Natürliche Systeme nachahmen, die in Symbiose mit Tieren funktionieren
Dauerhafte Bodenbedeckung
Schutz gegen Erosion, Verdunstung und Unkraut
Quellen: Universität Wageningen; Gabe Brown
Weitere mögliche Praktiken:
Agroforstwirtschaft
Tierschutzstandards
Standards für den ökologischen Landbau
Fair-Trade-Standards
Mehrjährige Pflanzen
Kompost, Mist, Pflanzenkohle
Mulchen
Quelle: Raphaël Dachelet, « Agriculture régénératrice, émergence d’un concept », Université catholique de Louvain, 2020