AnbaugeräteEffi­zient und viel­seitig: So arbeiten Land­wirte mit der Säma­schine 750A

Kein Besitzer einer John Deere 750A würde etwas Schlechtes über die Säma­schine sagen, und dass bei Tausenden verkaufter Einheiten in ganz Europa seit der Markt­ein­füh­rung Mitte der 90er Jahre. Jona­than Riley hat bei David Purdy, John Deere Gebiets­leiter für East Anglia, England, und drei Land­wirten nach­ge­fragt, warum die Säma­schine so beliebt ist.

Ob es sich um Bohnen oder Raps, tonhal­tige oder sandige Böden, flächen­de­ckenden Einsatz oder Parzellen für Feld­ver­suche handelt, überall findet die viel­sei­tige John Deere Säma­schine 750A ihre Fans. David Purdy macht ihre Beliebt­heit an einer Reihe von Faktoren fest.

Ganz vorne dabei ist die Genau­ig­keit der Saat­gut­ab­lage bei einer Viel­zahl von Boden­typen und Anbau­be­din­gungen. „Einer der Gründe dafür ist, dass das Tiefen­füh­rungsrad neben dem Schei­ben­schar gelegen ist und nicht dahinter oder davor, wie bei anderen Säma­schinen“, erklärt David.

Das Saatgut kann dann genau in der vorein­ge­stellten Tiefe abge­legt werden und wird weniger beein­träch­tigt durch Steine oder Erdklumpen als bei Systemen mit vor oder hinter dem Sech ange­brachtem Tiefen­füh­rungsrad. Das Schei­ben­schar ist um sieben Grad gekippt und sorgt für eine sauber geräumte Saat­rille, ohne das Boden­ge­füge zu stören.

Das nach­fol­genden Gummi­an­drückrad sorgt für den notwen­digen Boden­an­schluss des Saat­guts und einen gleich­mä­ßigen Auflauf. Danach wird die Saat­rille von einem schräg ange­stellten Gussrad geschlossen.

Das Tiefen­füh­rungsrad direkt neben dem Schei­ben­schar sorgt für eine präzise Saat­gut­ab­lage.

Ein Gummi­an­drückrad sowie ein schräg gestelltes Gussrad sorgen für einen guten Boden­schluss und eine gute Bede­ckung des Saat­guts.

„Die Verkäufe der Säma­schine haben jüngst wieder ange­zogen, seitdem Land­wirte zu mini­malen Boden­be­ar­bei­tungs- und Direkt­saat­s­ys­temen über­ge­gangen sind“, sagt David Purdy. „Sie ist beweg­li­cher als schwe­rere Alter­na­tiven, wodurch der Boden weniger stark verdichtet und weniger beein­träch­tigt wird“, erklärt er.

Die 750A kann daher länger als über die übli­chen Jahres­zeiten, das heißt früher im Früh­jahr und später im Herbst im Feld einge­setzt werden, was ihre Viel­sei­tig­keit noch einmal erhöht. Ein weiterer Vorteil besteht in der poten­zi­ellen Kraft­stoff­er­sparnis. Die Sechs-Meter-Version der 750A kann problemlos von einem 150-PS-Traktor gezogen werden und ermög­licht dadurch mini­male Kraft­stoff­kosten. „Darüber hinaus ist sie pfle­ge­leicht, zuver­lässig, prak­tisch bomben­si­cher und erspart uns somit Ausfall­zeiten zu den kriti­schen Aussaat­zeiten während der Saison“, so David.

All diese Argu­mente sind ausschlag­ge­bend für Land­wirte, die bereits eine 750A besitzen. Einige dieser Land­wirte geben hier einen Einblick in ihren Alltag mit der Maschine.


David Walston, Thri­plow Farm

Acker­land:
900 Hektar

Feld­früchte:

Winter­weizen, Winter­gerste,
Winter­bohnen, Früh­jahrs­hafer,
Zucker­rüben und manchmal Raps.

Boden:

mittel­leicht bis
mittel­schwer,
kalk­haltig

Nieder­schlag:
550 mm jähr­lich

Der Betrieb verfügt auch über Pfer­de­weiden und Wald­ge­biete. Ein erheb­li­cher Teil der Flächen unter­liegen dem Finan­zie­rungs­pro­gramm Coun­try­side Steward­ship Scheme. Außerdem hat der Betrieb an einem Pilot­pro­jekt für nach­hal­tige land­wirt­schaft­liche Bewirt­schaf­tung teil­ge­nommen. 

David Walston und sein Team in Thri­plow sind 2016 voll­ständig auf Direkt­saat umge­stiegen und setzen bereits seit 2011 Zwischen­früchte und deren Mischungen ein, darunter Wicke, Lein­samen, Buch­weizen und Phacelia. David wollte eine Schei­ben­sä­ma­schine, die in der Lage ist, auch in die Rück­stände von Zwischen­früchten hinein zu säen. Um heraus­zu­finden, welche Säma­schine dafür am besten geeignet war, führte er vor der Kauf­ent­schei­dung einen Probe­lauf mit der 750A und zwei Konkur­renz­pro­dukten durch.

David Walston suchte ein Schei­ben­sä­ma­schine, die in der Lage ist, auch in Zwischen­frucht­rück­ständen zu säen.

Während bei schwe­reren Boden­ver­hält­nissen der Unter­schied zwischen den drei Maschinen maximal 50 kg Ertrag pro Hektar betrug, erbrachte die John Deere 750A bei auf leich­teren Böden gesätem Weizen 0,8 t pro Hektar (8 %) mehr Getreide. Dies war das Ergebnis einer höheren Besatz­dichte von 50–80 Pflanzen mehr pro Quadrat­meter als die anderen beiden Säma­schinen auf leichten Böden.

Die Entschei­dung fiel zugunsten der 750A, und sieben Jahre später ist sie weiterhin das Haupt­stand­bein bei der Aussaat auf der Thri­plow Farm. „Für gewöhn­lich säen wir 75 % bis 80 % unserer Feld­früchte, darunter Winter­weizen, Bohnen, Früh­jahrs­hafer und Früh­jahrs­gerste mit der 750A“, so David. „Im Herbst kommt die 750A mühelos mit 500 Hektar Winter­früchten zurecht, sie ist robust und selbst bei der Aussaat in Ernte­rück­stände entwi­ckeln sich die Pflanzen gut.“

Obwohl nur ein relativ geringer Anteil der Aussaat auf höhere Zwischen­frucht­be­stände entfällt, waren die Erträge besser als bei den größeren Drill­weiten der anderen Säma­schine des Betriebs.


James Goodley, Goodley Farm Services

Acker­land:
800 Hektar

Feld­früchte:

Winter­weizen, Früh­jahrs­gerste,
Raps und sowohl Gemü­se­erbsen
als auch Spei­se­erbsen mit
der Coun­try­side Steward­ship Programm:
Zwei­jährig Hülsen­frucht­saat
und Brache 

Boden:

Größ­ten­teils
sandig-lehmig

Nieder­schlag:
724 mm jähr­lich

James kaufte vor etwa sechs Jahren eine Sechs-Meter-750A, teil­fi­nan­ziert durch Leader-Bezu­schus­sung, während der bisher mit dem Pflug arbei­tende Betrieb über die mini­male Boden­be­ar­bei­tung in ein Direkt­saat­s­ystem über­führt wurde. In einem sorg­fäl­tigen Auswahl­pro­zess probierte James eine Reihe markt­gän­giger Direkt­sä­ma­schinen aus.

„Dass wir uns am Ende für die 750A entschieden, lag daran, dass jede andere Säma­schine, die wir auspro­biert hatten, eine relativ hohe Motor­leis­tung erfor­derte“, erklärt er. „Außerdem sanken andere Säma­schinen teil­weise aufgrund ihres hohen Eigen­ge­wichts auf stark bear­bei­teten oder gepflügten Feldern sehr stark ein, die 750A jedoch nicht.“

So leis­tete die 750A Bereits während der Umstel­lungs­phase der Böden auf die Direkt­saat gute Dienste. Heute ist der Betrieb voll­ständig auf Direkt­saat umge­stiegen und die 750A sorgt für eine extrem effi­zi­ente Saat­gut­ab­lage in diesem System.

„Wir säen direkt in das Stop­pel­feld. Manchmal setzen wir aber hinter dem Mähdre­scher eine Schei­ben­egge ein und säen erst danach“, sagt James. „Die Schei­ben­egge eignet sich besser für die Einar­bei­tung der Ernte­rück­stände als für die eigent­liche Boden­be­ar­bei­tung, deswegen setzen wir sie auch nur bis zu einer Tiefe von etwa 20 mm ein.“

Die Sechs-Meter-Version der 750A kann problemlos von einem 150-PS-Traktor gezogen werden.

„Die Säma­schine hat es uns ermög­licht, den Betrieb auf boden­scho­nende Land­wirt­schaft umzu­stellen und das Saatgut zur opti­malen Zeit auszu­säen. Wir haben jetzt weniger Zeit­druck, da die Sechs-Meter-Säma­schine zusätz­liche Kapa­zi­täten frei­ge­setzt hat“, stellt James fest.

Gegen Pilz­be­fall setzt der Betrieb biolo­gi­sche Schäd­lings­be­kämp­fungs­mittel ein, Dafür wurde die 750A mit einem von TT Engi­nee­ring bereit­ge­stellten zusätz­li­chen Flüs­sig­keits­aus­brin­gungs­satz aufge­rüstet. Die Mikroben enthal­tende Flüs­sig­keit wird von einem vorne an der Säma­schine enthal­tenen Behälter durch Rohre direkt an die Stelle der Aussaat gepumpt. So braucht das Saatgut nicht gebeizt zu werden, und es wird damit auch nicht in seinem Wachstum gehemmt.

„Unser Ziel ist es, die Feld­früchte gesünder und stärker zu machen, und die Abhän­gig­keit von Mine­ral­dün­gern und chemi­schen Schäd­lings­be­kämp­fungs­mit­teln zu redu­zieren“, so James.

Ein weiterer Vorteil der Säma­schine besteht in ihrer Viel­sei­tig­keit. Getreide, Erbsen sowie beson­dere Aussaat­mi­schungen für das Coun­try­side Steward­ship Programm – alles läuft über die 750A. „Der andere Grund, warum ich diese Säma­schine liebe, ist ihre Zuver­läs­sig­keit“, sagt James. „Ihre Accord Säein­heit hat sich bewährt, und obwohl Tiefen­ein­stel­lung und Schei­ben­schar inte­griert sind, ist die Aussaat aus mecha­ni­scher Sicht ein einfa­cher und gerad­li­niger Prozess.

In sechs Jahren ist es zu keinen Ausfällen gekommen, sie sät unter allen Bedin­gungen und nimmt uns so eine unglaub­liche Last von den Schul­tern.“


Will Smith, Cambridge

Acker­land:
600 Hektar

Feld­früchte:

Winter- und Sommer­ge­treide,
Raps, Grün­land

Boden:

Schwere Tonerde,
etwas leich­tere Böden,
Ton-Lehm­böden

Nieder­schlag:
568 mm

Probe­ver­suche an der Forschungs­sta­tion des NIAB in Cambridge erfor­dern vor allem eine präzise Saat­gut­ab­lage durch die Säma­schine und einen konsis­tenten Aufgang der Kulturen. Agronom Will Smith arbeitet an seiner Disser­ta­tion über Pfle­ge­ar­beiten, während er Versuche mit Unkraut, Saatgut und Land­technik für die rege­ne­ra­tive Land­be­wirt­schaf­tung durch­führt.

Bei Direkt­saat­ver­su­chen wird die 750A einge­setzt. „Dafür ist sie aufgrund der guten Saat­gut­ab­lage und des verläss­li­chen Feld­auf­gangs richtig gut geeignet“, meint Will. „Sie beherrscht das Plat­zieren von Saatgut bei einer konsis­tenten Abla­ge­tiefe einfach besser als alle anderen Säma­schinen, die wir auspro­biert haben.“

Das Verschließen der Saat­rille ist eben­falls eine kriti­sche Funk­tion – die 750A sorgt für hervor­ra­genden Kontakt zwischen Saatgut und Boden. „Bei anderen Maschinen funk­tio­nierte das Verschließen der Saat­rille nicht optimal. Die 750A kann jedoch nicht nur das – sie ist viel­seitig. Wir können sie auf leichten oder schweren Böden einsetzen, selbst unter nassen Bedin­gungen, und das Saatgut wird trotzdem präzise abge­legt“, fügt er hinzu.

750A im Einsatz auf einem Versuchs­feld der Forschungs­sta­tion des NIAB in Cambridge.

Die Parzel­len­größe reicht von 2 x 12 Metern beim Anlegen der gesetz­lich vorge­schrie­benen Sorten­ver­suche über deut­lich größere Anbau­flä­chen für Studien, bei denen etwa 30 Hektar zur Erfor­schung von Phäno­menen wie die Auswir­kungen von Stra­ßen­bahnen oder die Verwen­dung von Gärrück­ständen bereit­ge­stellt werden.

Das Team der NIAB weiß auch die Arbeits­breite zu schätzen. „Die Säma­schine verfügt über eine prak­ti­sche Arbeits­breite von 16,7 cm Reihen­ab­stand. Das ist ein guter Kompro­miss zwischen den herkömm­li­chen 12,5 cm und den viel brei­teren 25 cm, die immer gebräuch­li­cher werden“, stellt Will fest.

„Die Breite ist genau richtig, um das Beste aus der Arbeits­breite einer Hacke für die Arbeit zwischen den Reihen heraus­zu­holen. So lässt sich der Wett­be­werb zwischen den Pflanzen optimal nutzen, und gleich­zeitig wird ein erheb­li­cher Teil des Bodens gehackt.“ 

Die Breite ist genau richtig, um das Beste aus der Arbeits­breite einer Hacke für die Arbeit zwischen den Reihen heraus­zu­holen.

Will Smith

Die für eine Anhän­ge­sä­ma­schine recht kompakte Größe ist ein weiterer Plus­punkt. „Für die Sorten­ver­suche ist die 750A mit sechs Metern zwar groß, aber immer noch beweg­lich genug, um sie auf 12 Metern zu wenden. Mit einigen der größeren Maschinen war das nicht möglich.

„Die 750A erleich­tert uns die Arbeit. Wir haben eine tolle Über­ein­kunft getroffen, bei der John Deere uns eine Maschine zur Verfü­gung stellt, die die ganze Saison über bei uns in Cambridge bleibt“, fügt er hinzu. „Das ist eine große Berei­che­rung, dank der wir einige kriti­sche Varia­blen elimi­nieren können, die sonst die Versuchs­daten verfäl­schen würden. So bekommen wir belast­bare Ergeb­nisse, die unver­zichtbar für Nach­hal­tig­keit im Agrar­sektor sind.“