Es ist warm und sonnig an diesem Tag im späten Frühjahr 2023. Nicht auf allen Feldern haben sich die Pflanzenbestände bereits geschlossen, und so reflektieren die weißen kalkhaltigen Böden rund um die Ortschaft Somsois in der Champagne das Sonnenlicht so stark, dass die Augen zu blinzeln anfangen.
In dieser landwirtschaftlich intensiv genutzten Region bewirtschaftet Damien Menuel zusammen mit seinem Onkel und einem Cousin einen 860 ha großen Ackerbaubetrieb. 65 bis 70 % seiner Betriebsfläche bestehen aus leichten, kalkhaltigen fast weißen Böden. Um hohe Erträge einfahren zu können, müssen diese intensiv gedüngt und gespritzt werden. Bei den restlichen Flächen handelt es sich um drainierte, tonhaltige Lehmböden.

Hochmoderne Landmaschinen
Auf mehr als der Hälfte seiner Flächen baut der Landwirt Weizen und Gerste an. Auf den restlichen Flächen wachsen vor allem Reihenkulturen wie Raps, Sonnenblumen, Zuckerrüben, Kartoffeln und Leguminosen. Wegen des hügeligen Geländes und der damit verbundenen Erosionsprobleme setzt der Betrieb seit 15 Jahren auf eine pfluglose Bewirtschaftung und legt besonderen Wert auf eine effektive Unkrautbekämpfung.
Damien Menuel ist technikaffin und unterhält eine moderne Maschinenflotte. Seine fünf Haupttraktoren sind über JDLink mit dem John Deere Operations Center verbunden. Die Operations Center App hat der Landwirt auf seinem Smartphone installiert. So weiß er immer, wo seine Maschinen sind und was sie gerade arbeiten. Seine Drillmaschinen, Düngerstreuer und Spritzen sind mit ISOBUS und Teilbreitenschaltung ausgestattet. Bisher setzt er nur bei der Düngung auf die teilflächenspezifische Bewirtschaftung. Dazu nutzt er Biomassekarten, die aus Satellitendaten generiert werden.

Satelliten können aus dem All keine Unkräuter erkennen. See & Spray ist wie ein elektronisches Auge im Feld.
Damien Menuel
Bereits seit Jahren arbeitet Damien Menuel intensiv mit John Deere zusammen. So testet er in diesem Jahr beispielsweise eine Entwicklung zur Verbesserung des Datenaustausches zwischen dem xarvio System der BASF und dem John Deere Operations Center. „Bisher musste ich Daten per USB-Stick vom Computer zum Traktor bringen, aber heute kann ich sie von xarvio über JDLink direkt auf das Display im Traktor übertragen.“
Das elektronische Auge im Feld
Im Herbst 2022 begann Damien Menuel, zusammen mit John Deere, seine ersten Erfahrungen mit dem See & Spray System bei der Unkrautbekämpfung mit Glyphosat zu machen: „Ein Landwirt kann heute nicht mehr genau über sämtliche Felder Bescheid wissen, und die Satelliten können aus dem All keine Unkräuter erkennen. See & Spray ist dagegen wie ein „elektronisches Auge“ im Feld. Im vergangenen Herbst konnten wir mit dem System ungefähr 30 % der üblichen Herbizid Menge einsparen.“

In diesem Frühjahr testete er das verbesserte System See & Spray Select für die Unkrautbekämpfung im Bestand. Das System ist in der Lage Reihen in Kulturen wie Raps, Zuckerrüben, Sonnenblumen, Sojabohnen, Mais oder Kartoffeln sowie Unkräuter zwischen den Reihen zu erkennen. Eine Spritzdüse wird nur dann zur Spritzung freigeschaltet, wenn das „elektronische Auge“ von See & Spray Select in dem Raum zwischen den Reihen ein Unkraut erkennt. „Da Unkräuter häufig eng beieinanderstehen und die Spritzflüssigkeit in der Regel auch über der für die Unkrauterkennung ausgeblendeten Reihe ausgebracht wird, können wir mit dem See & Spray Select System bis zu 98 % der Unkräuter abtöten“, so Stijn Kroonen, Repräsentant der John Deere Spritzenfabrik in Horst.
Damien Menuel arbeitete eng mit den Technikern aus den John Deere Spritzenfabriken in Horst (Niederlande) und Des Moines (USA) zusammen, um die Software von See & Spray Select so zu optimieren, dass unter realen Feldbedingungen der Herbizid-Einsatz auf ein akzeptables Minimum reduziert wird. Wegen der praktizierten reduzierten Bodenbearbeitung hatten einige größere Unkräuter mit starken Wurzeln den Bodenbearbeitungsprozess überlebt.

Mit See & Spray Select erzielen wir die gleichen Ergebnisse wie bei einer vollflächigen Unkrautbekämpfung.
Stijn Kroonen
In genau solchen Fällen entfaltet See & Spray Select sein volles Potenzial. Es öffnet die Düsen und spritzt die volle Dosis, die zur Abtötung des Unkrauts nötig ist. Sobald kein Unkraut mehr vorhanden ist, hört das System auf zu spritzen. Die Ergebnisse waren sehr zufriedenstellend. „Während unserer Feldversuche haben wir festgestellt, dass die Ergebnisse einer Unkrautbekämpfung mit See & Spray Select denen einer vollflächigen Behandlung gleichkommen“, sagt Stijn Kroonen. „Der Landwirt braucht weniger Herbizide und schont gleichzeitig die Umwelt.“