LANGFRISTIGER ERTRAGSVERLUST VERDICHTETER FLÄCHEN IM VERGLEICH ZU UNVERDICHTETEN REFERENZFLÄCHEN
Im Schweizer Reckenholz beschäftigt sich ein Versuch des Schweizer Instituts Agroscope und der ETH Zürich mit der langfristigen Auswirkung von Bodenverdichtung auf die Produktivität. 2014 wurden Versuchsflächen bei feuchten Bodenbedingungen mit einem 32 t Maschinengewicht und hohem Reifendruck verdichtet, um Ertragsveränderungen im Laufe der Fruchtfolge messen zu können. Zudem wurden in den Folgejahren den Sauerstoff- und CO2-Gehalt, die Wasser- und Gasaustausche sowie die biologische Aktivität im Boden untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass der Boden sich mehrere Jahre nach der Verdichtung nicht erholt hat. Ertragseinbussen bleiben konsequent. Dies liegt einerseits an der Unterbodenverdichtung, welche maschinell kaum zu beeinflussen ist, andererseits am Oberboden, der sich in vier Jahren trotz wiederholtem Pflügen nicht regeneriert hat.
WELCHE FAKTOREN BEEINFLUSSEN DAS VERDICHTUNGSRISIKO?
Achslast
Anzahl der Überfahrten
Bodenfeuchtigkeit
Bodenabdruck im Kontaktbereich
Reifenanzahl
und -typ
Typ und Struktur
des Bodens
TIEFE VERDICHTUNG IST SCHWER IM GRIFF ZU BEHALTEN
Mit einer doppelt so hohen Last und breiten Reifen ist der oberflächliche Druck fast identisch, doch der ausgeübte Druck reicht ca. anderthalb Mal tiefer.
Gesamt-Maschinengewicht
300 t
Gesamt-Maschinengewicht in einer Biogasfruchtfolge (1 Ackerschlag) über drei Jahre.
WELTWEITE BODENVERSCHLECHTERUNG DURCH VERDICHTUNG (MIO. HA)
33Europa10Asien4Australien18Afrika3Amerikas
Verdichtungsrisiko europäischer Böden
36 %
Anteil der europäischen Böden mit
hohem bis sehr hohem Verdichtungsrisikio.
Quellen: FAO, Inra, Europäische Umweltagentur, Thomas Keller / Agroscope, Terranimo, Northern Illinois University, Biogas Forum Bayern