Rege­ne­ra­tive Land­wirt­schaft: Aufbau robuster Geschäfts­mo­delle

Aisha Hassan und Lukas Palt­ana­vičius sind mit dem Fahrrad auf Welt­reise, um aus eigener Anschauung verschie­dene Prak­tiken der rege­ne­ra­tiven Land­wirt­schaft kennen­zu­lernen. Im Rahmen einer Arti­kel­reihe geben sie Einblick in die Erkennt­nisse, die sie vor Ort gewonnen haben. In diesem Gast­ar­tikel beleuchten sie Geschäfts­mo­delle für Betriebe, die rege­ne­ra­tive Land­wirt­schaft betreiben.

Häufig wird die Frage nach der Skalier­bar­keit der rege­ne­ra­tiven Land­wirt­schaft gestellt. In der Regel bezieht sich die Antwort auf die Anbau­fläche in Hektar. Hektar ist zwar ein nütz­li­ches Maß, um die Größe eines land­wirt­schaft­li­chen Betriebes zu beschreiben, die Zahl allein sagt aber wenig über die ange­bauten Feld­früchte, die Weiter­ver­ar­bei­tung der Produkte sowie das gesamte Geschäfts­model des Betriebes aus.

Betriebe, die wir besucht haben, unter­scheiden sich stark in den Frucht­arten, die sie anbauen, und den Methoden, mit denen sie ihre Kulturen pflegen, weiter­ver­ar­beiten und vermarkten und somit auch in ihren Geschäfts­mo­dellen. Außerdem sehen sich die Land­wir­tinnen und Land­wirte mit einer Viel­zahl von Heraus­for­de­rungen konfron­tiert, die ihren Betrieb beein­flussen. Wegen des Mangels an einer klaren Defi­ni­tion von rege­ne­ra­tiver Land­wirt­schaft wissen Inter­es­sen­ver­tre­tende häufig nicht, wie sie sich z. B. von der Bioland­wirt­schaft unter­scheidet. Fehlende Zerti­fi­zie­rungen machen es Einzel­händ­lern schwer, einen ange­mes­senen Preis fest­zu­legen, und die häufig hohen Arbeits­in­ten­si­vität erfor­dert zeit­weise viele Arbeits­kräfte.

Nach­hal­tig­keit bedeutet auch ‚People Care, Fair Share‘ (Fürsorge, gerechter Anteil). Man muss Geld einnehmen, um nach­haltig sein zu können.

Howard Koster, De Bies­terhof

In diesem Artikel schauen wir uns die komplexen und viel­sei­tigen Geschäfts­mo­delle verschie­dener Betriebe genauer an. Egal ob klein oder groß, jeder Betrieb hat seinen eigenen einzig­ar­tigen und ganz­heit­li­chen Betriebs­an­satz.

Lukas studiert das Etikett einer Kaktus­frucht­mar­me­lade im LPC, Kenia

Rege­ne­ra­tive Land­wirt­schaft im großen Stil in der Wüste

Sechzig Kilo­meter nord­öst­lich von Kairo, am Rand der ägyp­ti­schen Wüste, liegt Sekem. Als wir mit unseren Fahr­rä­dern das Haupttor passieren, werden wir von Wind und Schatten will­kommen geheißen, die uns eine bitter nötige Pause von der Hitze gönnen. Wir sehen Menschen­gruppen, die zu verschie­denen Gebäuden auf dem Gelände laufen, wo sie bei einem von zehn Unter­nehmen arbeiten, die gemeinsam 150 unter­schied­liche Biopro­dukte produ­zieren, von Lebens­mit­teln und Kräu­ter­tees bis zu Texti­lien und Arznei­mit­teln.

Vor ca. fünf­und­vierzig Jahren machten sich Ibrahim Abou­leish und eine Gruppe von Beduinen daran, 70 ha Wüsten­fläche zu bewirt­schaften. Damit bewiesen sie, dass eine nach­hal­tige Land­wirt­schaft mit Hilfe rege­ne­ra­tiver und biody­na­mi­scher Ansätze an diesem Standort möglich ist. Während unseres Besuchs konnten wir die Inte­gra­tion von ökono­mi­schem, sozialem und kultu­rellem Leben inner­halb eines ganz­heit­li­chen und natur­freund­li­chen Ansatzes miter­leben. Sekem verfügt über 473 ha Anbau­fläche sowie zusätz­liche 7487 ha, die von zulie­fernden Betrieben bewirt­schaftet werden. Im Jahr 2022 hatte Sekem insge­samt 1954 Mitar­bei­tende, und einen Unter­neh­mens­um­satz von 21,21 Mio. €. Durch die Weiter­ver­ar­bei­tung seiner Produkte und die vielen Zulie­fer­be­triebe kann sich Sekem eine große Anzahl an Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­bei­tern leisten.

Wir können unsere Produk­ti­ons­kosten nied­riger halten als konven­tio­nell wirt­schaf­tende Betriebe, da wir keine externen Betriebs­mittel benö­tigen. Außerdem arbeiten wir mit großen Produk­ti­ons­mengen und sind stark diver­si­fi­ziert, wodurch wir wett­be­werbs­fähig bleiben.

Helmy Abou­leish, CEO bei Sekem

Im Jahr 2008 grün­dete Sekem einen zusätz­li­chen Betrieb in Wahat 300 km südwest­lich von Kairo. Dieses Projekt soll die Selbst­ver­sor­gung und lang­fris­tige Lebens­mit­tel­si­cher­heit der örtli­chen Gemeinden verbes­sern. Dazu ist es wichtig Wüsten­ge­biete zu erschließen und die verfüg­baren Wasser­res­sourcen effi­zient zu nutzen. In Wahat wird auf 315 ha Land­wirt­schaft betrieben. Der Fokus liegt momentan auf dem Anbau von biody­na­mi­scher Pfef­fer­minze und grüner Minze, Kamille, Erdnüssen, Jojoba, Moringa, Hibiskus und Kakteen. Außerdem wird die Anbau­fläche für Kräuter vergrö­ßert.

Mitar­bei­tende von Sekem versam­meln sich für ihre abend­liche Gesprächs­runde vor dem Wochen­ende und dem Besuch des jähr­li­chen Sekem-Festi­vals.

Biotex­til­pro­duk­tion bei Sekem. Foto von Aad Vlug

Kinder aus den Sekem-Schulen beim jähr­li­chen Festival, die die Bedeu­tung von Biodi­ver­sität demons­trieren.

Heute ist Sekem der größte Teepro­du­zent in Ägypten und expor­tiert seinen Tee nach Deutsch­land, Öster­reich, in die Nieder­lande, Italien, Island und ins Verei­nigte König­reich. Außerdem expor­tiert Sekem seine Biobaum­wolle, Natur­me­dizin und Gesund­heits­pro­dukte. Tee, Medizin und Texti­lien sind nicht die einzigen Güter, die von Sekem herge­stellt werden. Andere Produkte, wie z. B. Erdnuss­butter, Post­karten und Kerzen, werden im Online­shop und in den Läden auf dem Gelände ange­boten. Bei unserem Besuch des Klei­dungs­ge­schäfts auf dem Gelände finden wir eine Viel­zahl an verschie­denen Arti­keln, vor allem Kinder­klei­dung sowie einiges an COP-27-Merchan­dise, wie Hüte, Ober­teile und Taschen mit dem Motiv eines ägyp­ti­schen Land­wirts und den Worten „climate heroes“ (Klima­helden). Alle Artikel bestehen aus Biobaum­wolle und wurden mit natür­li­chen Farben einge­färbt.

Für die Förde­rung einer nach­hal­tigen Zukunft hat Sekem die Wissens­ver­mitt­lung prio­ri­siert. Dieses Ziel wird über eine eigene Univer­sität (Helio­polis Univer­sity) sowie verschie­dene Schulen, in denen eine ganz­heit­liche Ausbil­dung mit Fokus auf Kunst und Eurythmie, einer expres­siven Bewe­gungs­kunst­form, und Möglich­keiten zur Weiter­ent­wick­lung für Mitar­bei­tende ange­boten werden, erreicht. Darüber hinaus weitet Sekem sein Bildungs­an­gebot auf ein brei­teres Publikum aus. Während unseres Besuchs trafen wir auf Personen aus der ganzen Welt, die den Betrieb über Feld­be­suche und Vorträge kennen­lernten.

Über Cycle to Farms

Cycle to Farms ist ein Projekt von Aisha und Lukas, die 7000 km von Hof zu Hof in Europa, dem Nahen Osten und Afrika radeln. Unter­wegs doku­men­tieren Aisha & Lukas die Prak­tiken der rege­ne­ra­tiven Land­wirt­schaft und teilen hier eine Reihe von Beiträgen über ihre Erfah­rungen.

Die Reise von Aisha und Lukas begann im Mai 2022 in den Nieder­landen und führte sie durch Deutsch­land, Öster­reich, Slowe­nien, Kroa­tien, Bosnien und Herze­go­wina, Monte­negro, Alba­nien, Grie­chen­land, Jorda­nien, Ägypten, Kenia, Uganda, Ruanda und Tansania. Auf ihrer Radtour durch diese Länder gewannen sie verschie­dene Einblicke in rege­ne­ra­tive land­wirt­schaft­liche Prak­tiken, die sie in einer Reihe von Arti­keln behan­deln.

Wir haben bereits viele rege­ne­rativ wirt­schaf­tende Betriebe besucht und wert­volle Erkennt­nisse und Einblicke zur Umstel­lung auf eine klima­re­si­li­ente Land­wirt­schaft gewonnen. So konnten wir Prak­tiken kennen­lernen, mit denen Land­wirte ihrer Flächen rege­ne­rieren. Außerdem haben wir erfahren, wie Land­wirte best­mög­lich unter­stützt werden und wie andere dazu inspi­riert werden können, eben­falls auf rege­ne­ra­tive Land­wirt­schaft umzu­stellen.

Die besuchten Betriebe sind unter­schied­lich groß – von einigen wenigen bis zu mehreren Tausend Hektar – und weisen unter­schied­liche Boden­typen auf, deren Spek­trum von Tonböden über felsige bis hin zu sandigen Böden reicht. Außerdem kommen unter­schied­liche Produk­ti­ons­sys­teme zum Einsatz, zu denen neben Ackerbau, Obst­gärten, Agro­forst­wirt­schaft und Gartenbau häufig auch Misch­formen treten.

Trotz aller Unter­schied­lich­keit verfolgen die Betriebe ein gemein­sames Ziel: den Kampf gegen den Klima­wandel durch Verbes­se­rung der Boden­ge­sund­heit, ein intel­li­gentes Wasser­ma­nage­ment und die Erhö­hung der Biodi­ver­sität. Sämt­liche Land­wirte, die wir besucht haben, arbei­teten lösungs­ori­en­tiert und konzen­triert nach gemein­samen Grund­sätzen, während sie gleich­zeitig ihre indi­vi­du­ellen Prak­tiken und spezi­fi­schen Geschäfts­mo­delle beibe­hielten.

Mehr zu Aisha und Lukas auf www.cycletofarms.com

Jorda­nien: Vom Betrieb auf den Tisch

In Jorda­nien besuchten wir die Carob Farm und das Carob House, einer von Rakan Mehyar gegrün­deten krea­tiven Initia­tive, in der er sein Inter­esse an Bewir­tung und nach­hal­tiger Land­wirt­schaft vereint hat. Rakan wollte ursprüng­lich einen land­wirt­schaft­li­chen Betrieb aufbauen, um nahr­hafte Lebens­mittel für seine Familie herzu­stellen. Aller­dings wurde ihm schnell bewusst, dass nahr­hafte Lebens­mittel in der ganzen Gemeinde verfügbar sein sollten. Daher grün­dete er Carob House, ein Restau­rant mit dem Ansatz „Vom Betrieb auf den Tisch“, das die Art der Produk­tion und des Konsums von Lebens­mit­teln in Jorda­nien neu gestalten soll.

Das Restau­rant richtet sich an die örtliche Gemeinde, indem sein Angebot die Bedeu­tung von Gemein­schaft sowie nahr­haften und nach­haltig produ­zierten Lebens­mit­teln unter­streicht. Rakan arbeitet mit gleich­ge­sinnten örtli­chen Land­wirt­schafts- und Hand­werks­be­trieben zusammen und sichert so eine stetige Versor­gung mit quali­tativ hoch­wer­tigen Lebens­mit­teln für die Gäste des Carob House.

Ich fand es wichtig, ein inno­va­tives Geschäfts­mo­dell auf Basis von Zusam­men­ar­beit, Diver­sität und Inklu­sion zu schaffen, welches der Art, auf die unsere land­wirt­schafts­ba­sierten Gesell­schaften seit Jahr­tau­senden leben, ähnelt. Daher habe ich als Verbin­dungs­punkt und Vermittler Carob gegründet.

Rakan Mehyar

Rakan glaubt, dass es für sei Gäste wichtig ist, die Herkunft und Verar­bei­tung ihrer Lebens­mittel zu kennen. Um dieses Wissen zu vermit­teln, gibt es ein Vom-Betrieb-auf-den-Tisch-Führung, die seine Gäste vor ihrer Mahl­zeit im Restau­rant buchen können. Während der zwei­stün­digen Führung erfahren die Besu­chenden mehr über Rakans Moti­va­tionen und wie sich seine Methoden von der gewöhn­li­chen Land­wirt­schaft unter­scheiden. Rakans Ziel ist es, die Methoden der rege­ne­ra­tiven Land­wirt­schaft so vielen Menschen wie möglich nahe­zu­bringen. Er möchte die örtliche Gemein­schaft aufklären und sie über­zeugen, spür­bare Verän­de­rungen herbei­zu­führen, um den Zugang zu einer gesunden Lebens­mit­tel­ver­sor­gung für zukünf­tige Gene­ra­tionen zu erhalten.

Rakan und Abdo, die vor dem Abend­essen im Carob House eine Führung leiten.
Gemein­sames Abend­essen im Carob House
Tradi­tio­nelles jorda­ni­sches Bioessen auf moderne Art (Foto von Carob House)

Verkauf von Mehr­wert­pro­dukten auf dem Betriebs­ge­lände

In Kenia, im Laikipia Perma­cul­ture Center (LPC), treffen wir Joseph Lentu­nyoi. 2014 hat er begonnen, mit verschie­denen Frau­en­gruppen zusam­men­zu­ar­beiten, um natür­liche Ressourcen in Laikipia zu nutzen und Einnah­me­quellen für ihre Haus­halte zu schaffen. Die Menschen in der Gegend leiden sehr unter den starken Auswir­kungen des Klima­wan­dels. Ihre ursprüng­liche Lebens­form, die Weide­wirt­schaft, wird immer schwie­riger und ist kaum noch aufrecht zu erhalten. In einem Wechsel zu nach­hal­ti­geren Land­wirt­schafts­prak­tiken sieht Joseph den einzigen Weg, die Lebens­mit­tel­si­cher­heit dieser lokalen Gemein­schaft zu sichern. Deshalb arbeitet er enga­giert mit den örtli­chen Gruppen zusammen, um ihnen rege­ne­ra­tive Prak­tiken zu vermit­teln.

Auf unserem Spazier­gang durch den Agro­forst des LPC, umgeben von grünen Feldern so weit das Auge reicht, erwähnte Joseph Folgendes:

Unser Fokus liegt auf Produkten mit einem zusätz­li­chen Wert, denn in Afrika sind die meisten Produkte kurz­lebig.

Joseph Lentu­nyoi, Laikipia Perma­cul­ture Center

Die örtli­chen Gemein­schaften in dieser Gegend nutzen tradi­tio­nelle Methoden, um länger halt­bare Produkte herzu­stellen. Beispiels­weise verar­beiten sie Kaktus­früchte zu Mus, um daraus Kaktus­frucht­mar­me­lade, -wein und -saft herzu­stellen. Das Gleiche tun sie mit der Aloe secun­di­flora, deren Saft sie für verschie­dene kosme­ti­sche Produkte, wie Cremes, Seifen, Shampoo und Duschgel für den örtli­chen Markt verwenden. Ihre Über­schüsse verkaufen sie sogar an Einzel­händler, wie beispiels­weise ihren Kunden Lush Cosme­tics. Zusätz­lich werden in dem kleinen Laden auf dem Gelände weitere Produkte, darunter Honig, Moring­a­puder und Aufer­ste­hungs­buschtee, welche örtliche Frau­en­gruppen herstellen, verkauft.

Das Geschäfts­mo­dell des LPC besteht in der Vermitt­lung von Wissen über Perma­kultur und rege­ne­ra­tiven Anbau­me­thoden. Dazu werden wiss­be­gie­rigen Personen Work­shops ange­boten. Außerdem gibt es Unter­künfte, in denen die Gäste entweder auf dem Camping­platz oder in Gast­häu­sern aus Stroh­lehm über­nachten können. Die Gäste können bei der land­wirt­schaft­li­chen Arbeit mithelfen, um so die ange­wandten Prak­tiken zu erlernen. Das LPC betreibt darüber hinaus ein Biore­stau­rant, in dem Mitar­bei­tende und Gäste verpflegt werden.

LPC-Produkte: Kaktus­fei­gen­wein und -marme­lade, Akazi­en­honig, Moring­a­puder, Kräu­tertee und Aloe­seife und -creme

Eingang des Biore­stau­rants im LPC

Verpa­cken von „sukuma wiki“ (Kohl) für den örtli­chen Kunden im LPC

Diver­si­fi­zie­rung ist der Schlüssel zu erfolg­rei­chen rege­ne­ra­tiven Geschäfts­mo­dellen

Für eine erfolg­reich betrie­bene rege­ne­ra­tive Land­wirt­schaft gibt es keinen allge­mein­gül­tigen Ansatz. Der Erfolg dieser Systeme hängt stark von den regio­nalen Bege­ben­heiten und den Feld­früchten, die dort am besten wachsen, ab. Eine Anpas­sung an die Heraus­for­de­rungen und Möglich­keiten in der örtli­chen Umge­bung ist daher für den Erfolg unver­zichtbar.

Zu einer erfolg­rei­chen rege­ne­ra­tiven Land­wirt­schaft gehört auch die Nutzung ganz­heit­li­cher Geschäfts­mo­delle, die durch Diver­si­fi­zie­rung mehrere Einkom­mens­quellen umfassen. Erfolg­reiche Betriebe verlassen sich nicht ausschließ­lich auf die Lebens­mit­tel­pro­duk­tion. Statt­dessen bieten sie häufig zusätz­liche Produkte an, haupt­säch­lich Artikel, die einen Mehr­wert bieten. Mit der Auswei­tung des Sorti­ments über die reine Lebens­mit­tel­pro­duk­tion hinaus können diese Betreibe auf viel­fäl­tige Weise zusätz­li­ches Einkommen erzielen und sind damit weniger abhängig von Markt­preis­schwan­kungen. Rege­ne­rativ wirt­schaf­tende Land­wir­tinnen und Land­wirte betrachten sich häufig als Ausbil­dende und versu­chen in ihrer Region die Bedeu­tung rege­ne­ra­tiver Prak­tiken zu vermit­teln.

In vielen Fällen, die wir kennen­ge­lernt haben, spielt soziales Enga­ge­ment eine Schlüs­sel­rolle zum Verständnis der Arbeit, die sie in die rege­ne­ra­tive Land­wirt­schaft inves­tieren. Eine brei­tere und allge­mei­nere Kenntnis rege­ne­ra­tiver Prak­tiken solle dabei helfen, rege­ne­ra­tive Produkte zu fairen Preisen auf den Markt zu bringen.

Tradi­tio­nelle Geschäfts­stra­te­gien fokus­zieren häufig auf ein einziges Produkt oder eine einzige Dienst­leis­tung, um so Skalen­ef­fekte zu erzielen. Die rege­ne­ra­tive Land­wirt­schaft setzt dagegen auf Diver­si­fi­ka­tion. Land­wir­tinnen und Land­wirte sowie Unter­nehmen können robuste Systeme aufbauen, die sich an wech­selnde Bedin­gungen anpassen können und lang­fristig erfolg­reich sind, indem sie sich eine Viel­zahl von Einkom­mens­quellen erschließen.