Erntemaschinen haben bei John Deere eine lange Tradition. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts stieg das Unternehmen in den Mähbindermarkt ein. Diese Maschinen schnitten das – noch grüne – Getreide und bündelten die Halme zu Garben. Diese wurden dann sechs bis zehn Tage später aufgesammelt und zum Dreschen gebracht. Mit einem Mähbinder konnte ein Mann mit vier Pferden 5 bis 7 ha an einem Tag ernten. John Deere produzierte während des ersten Weltkriegs rund 33.000 von Pferden gezogene Erntemaschinen zum Mähen, Rechen, Binden. Doch der große Schritt zur Maschine, die alle Ernteschritte vereint, sollte noch ein paar Jahre dauern.
1927: Kombinierte Ernte
Der erste Mähdrescher von John Deere wurde zwar zum Teil auch noch von Pferden gezogen, aber er kombinierte erstmals alle Erntemethoden in einer Maschine. Vom Schneiden bis zum Dreschen. Diese technische und ökonomische Herausforderung anzugehen, hatte sich John Deere gut überlegt, wie der damalige Geschäftsführer der Erntesparte, Charles N. Stone, schreibt: „Der Einstieg in das Mähdreschergeschäft ist ein großes Unterfangen. Wir sind gut beraten, besser überhaupt nicht in das Geschäft einzusteigen, als halbherzig einzusteigen.“
1935: Der beste Mähdrescher am Markt
Der No. 36 Hangmähdrescher legte den nächsten großen Meilenstein. Da die Maschine in vielen Regionen eingesetzt werden konnte, eroberte sie schnell den Markt und blieb bis 1951 im Programm – obwohl die No. 36 teilweise noch immer von Pferden gezogen wurde.
1946: Fahr doch selbst!
Mähdrescher
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Elf Jahre nach dem Modell 36 folgte dann der Paukenschlag: Die Serie 55 war der erste selbstfahrende Mähdrescher. Und der erste, der den Fahrer vorne oben mittig und Korntank und Motor dahinter platzierte – eine Anordnung, die sich bis heute bewährt hat. Dieser Aufbau sorgte sowohl für eine bessere Gewichtverteilung als auch für einen sauberen und ruhigen Betrieb. Innovativ war zudem die selektive Geschwindigkeitssteuerung, die dem Fahrer die Regelung der Geschwindigkeit bis zu 17 km/h erlaubte.
Die Fünfziger: der größte Selbstfahrer
Ab 1954 konnten Landwirte mit dem Schneidwerk No. 10 Corn Head zum ersten Mal Mais mit einer Maschine schneiden, enthäuten und reinigen. So konnten täglich bis zu 8 ha geerntet werden. Und nur drei Jahre später brachte John Deere den größten selbstfahrenden Mähdrescher der Welt auf den Markt: das Modell 96. Die Maschine, die es auch in einer Hangversion gab, verkaufte sich bis 1969 fast 40.000 Mal.
1970: Flexibler Vorsatz
In die Siebziger startete John Deere mit der Einführung von fünf neuen Mähdrescher-Modellen: einem gezogenen Modell und vier Selbstfahrern. Allen gemeinsam war der Einsatz des „Quick Tatch“-Systems, mit dem sich die unterschiedlichen Erntevorsätze für verschiedene Getreidearten sehr einfach wechseln ließen.
Die Neunziger
1992 setzte John Deere ein weiteres Ausrufezeichen im Mähdreschermarkt: Der CTS war der erste Hybridmähdrescher weltweit. Als der Patentschutz abgelaufen war, zogen alle anderen Hersteller nach. Kurz vor der Jahrtausendwende folgte mit den STS-Einzelrotor-Mähdreschern nochmals ein Leistungsschub: Das Single Tine System ermöglichte mehr Durchsatz bei weniger Leistungsaufnahme.
Das neue Jahrtausend
2007 kam die T-Serie auf den Markt, die mit extra großer aktiver Abscheidefläche und „dem Trick ohne Knick“, einem einzigartigen Gutfluss über der Wendetrommel für maximale Stroh- und Kornqualität, bis heute einzigartig unter den Schüttlermähdreschern ist. Zusammen mit dem breiten Angebot an Schneidwerken liefert die T-Serie in jedem Gelände und in jeder Frucht hervorragende Dreschergebnisse. Drei Jahre später lief der 500.000 selbstfahrende Mähdrescher vom Band.
Der automatisierte Mähdrescher
2015 wurde John Deere für das System Active Yield, die automatische Kalibrierung der Ertragserfassung, und für ICA2, die automatische Mähdreschereinstellung mit zwei Kameras für Überkehr und Kornelevator sowie Bruchkornerkennung, mit einer Silbermedaille auf der Agritechnica ausgezeichnet. Technologie, die 2017 mit dem S700 in Serie ging.