Herr Weigand, was fasziniert Sie so daran, auf einem Mähdrescher zu sitzen?
Ich liebe die Natur. Schon mit acht Jahren bin ich lieber auf der Leiter eines Mähdreschers mit über die Felder gefahren, statt mit anderen Kindern ins Schwimmbad zu gehen. Die Ernte fasziniert mich, weil man da den Lohn der Arbeit einfährt, die man das ganze Jahr über geleistet hat. Besonders spannend fand ich dabei schon immer die Maschinen, die das leisten: Dass da vorne das Getreide reinläuft und hinten Stroh rausfällt – und das gedroschene Getreide in den Korntank läuft. Dieses Zusammenspiel aus Natur und Technik begeistert mich.
Wann sind Sie vom Zuschauer in die aktive Rolle gewechselt?
Mit siebzehn Jahren war ich endlich alt genug, um bei einem Lohnunternehmer zu lernen, wie man einen Mähdrescher fährt. Das war ein echtes Glücksgefühl für mich. Schon im ersten Jahr durfte ich ein paar Tage alleine fahren. Seitdem bin ich in jeder Saison dabei – seit dreißig Jahren. Hauptberuflich arbeite ich den Großteil des Jahres in der öffentlichen Verwaltung, das Lohnunternehmertum ist sozusagen ein Hobby von mir. Vor acht Jahren habe ich mich dazu entschlossen, auf eigene Rechnung zu fahren.
Ein Hobby, aus dem dann Ihr eigenes Unternehmen entstand …
Das ist richtig. Vor acht Jahren habe ich den Entschluss gefasst, nicht mehr für andere, sondern auf eigene Rechnung zu fahren. Dieser Idee folgten viele lange Nächte mit Gesprächen mit meiner Partnerin, Termine bei der Bank und Rechenspiele, wie ich das Ganze angehen muss, damit es funktioniert. Natürlich haben mich da einige für verrückt erklärt, schließlich ist die Anschaffung eines Mähdreschers durchaus eine große Investition.
Von diesen Zweifeln haben Sie sich nicht abschrecken lassen?
Mähdrescher
Profitieren Sie von gewaltigem Durchsatz, extrem wenig Bruchkorn, Hochleistungserntevorsätzen und Ersatzteillieferung innerhalb von 24 Std.Zu den Mähdreschern
Nein, denn mir war klar, dass ich hier die Chance habe, mir einen Lebenstraum zu verwirklichen. Außerdem wusste ich, dass meine Familie zu hundert Prozent hinter mir steht. Das gibt die Kraft, die man für solche Entscheidungen braucht. Also schaffte ich mir zunächst einen W540 Mähdrescher von John Deere an und startete mit dem in meine erste Saison als selbstständiger Lohnunternehmer.
Wie sind Sie zu Beginn an Kunden gekommen?
Schon vor dem Schritt in die Selbständigkeit habe ich viele Landwirte gefragt, ob sie mich beauftragen würden. So hatte ich schnell eine gewisse Hektarfläche zusammen, die mir die Sicherheit gab, dass sich die Maschine trägt. Zudem war es ja so, dass ich lange in einem anderen Betrieb gefahren bin und viele Landwirte kannte. Da ist dann der eine oder andere zu mir gewechselt, weil er mit meiner Arbeit zufrieden war. Hier im Dorf haben zu dieser Zeit auch Landwirte alte Mähdrescher abgegeben, die sie hätten ersetzen müssen. Die haben dann auch gesagt: „Wenn es hier im Dorf jemand gibt, dann lassen wir den das machen.“
Wie hat sich der Betrieb seitdem entwickelt?
Ich hatte schnell viele Aufträge und konnte meine Maschine voll auslasten. So war ich während der Erntezeit jeweils fast im gesamten möglichen Zeitfenster gebucht. Da wurde klar, dass ich auch noch eine zweite Maschine mit Fahrer auslasten könnte. Deshalb schaffte ich mir einen weiteren, größeren Mähdrescher an: den John Deere C670i Mähdrescher Hillmaster. Ein Freund von mir, der hauptberuflich als Lehrer arbeitet, und ich fahren nun die beiden Maschinen. So können wir während der Erntezeit mehrere Kunden an einem Tag bedienen oder mit geballter Schlagkraft an einer Stelle arbeiten.
Warum haben Sie sich für Mähdrescher von John Deere entschieden?
Ein wichtigerer Punkt war der ausgereifte Hangausgleich der Maschinen. 70 bis 80 Prozent der Gebiete, in denen ich arbeite, sind im Hangbereich. Da fährt man auf einer solchen Maschine einfach entspannter – gerade, da so ein Arbeitstag auf dem Feld schon mal bis zu 16 Stunden dauert. Der Hangausgleich sorgt außerdem für bessere Erntegüte, da das Getreide gerade durch die Maschine gefördert wird.
Neben diesen Vorteilen war ich auch von der einfachen Handhabung angetan. Sowohl die Bedienung als auch die Wartung der Maschinen liegt mir einfach. Wenn mal etwas klemmt, kann ich es entweder selbst reparieren oder habe einen Landmaschinenhändler greifbar, der mich unterstützen kann.
Was sagt Ihre Familie dazu, wenn Sie Ihren Urlaub regelmäßig auf dem Feld verbringen?
So wie ich das handhabe, kann man das nur machen, wenn die Familie voll hinter einem steht. Meine Lebenspartnerin unterstützt mich neben ihrem Vollzeitjob, wo immer es geht. Sie macht die Planung für die Einsätze und spricht mit Kunden, wenn mal etwas schief geht. Außerdem fährt sie auch mal ein paar Stunden zu einem Händler, um dort ein Ersatzteil zu besorgen, wenn das während der Ernte notwendig wird.
Vor und nach der Saison bleiben uns als Familie dann auch ein paar Tage für einen Erholungsurlaub übrig. Im Frühjahr fahren wir traditionell gemeinsam an die Nordsee, im Herbst dann nochmal für eine Woche in die Berge nach Südtirol zum Wandern.
Und wie findet es Ihr Arbeitgeber, wenn Sie an Ihren freien Tagen weiterarbeiten, statt sich zu erholen?
Das hört sich jetzt vielleicht lustig an, aber für mich ist die Arbeit als Lohnunternehmer wie Urlaub! Ich bin mein eigener Herr, darf unter freiem Himmel eine der Maschinen fahren, die mich so faszinieren, und sehe jeden Abend, was ich geleistet habe. Es heißt nicht umsonst: „Ohne Landwirte kein Leben.“ Es freut mich, Teil dieser Kette zu sein. Wenn ich dann sonntagmorgens in ein Brötchen beiße, kommt das Mehl vielleicht sogar von dem Korn, das ich geerntet habe.
Ich bin sehr dankbar, dass mein Arbeitgeber mir die Flexibilität gewährt, die ich für diesen Nebenberuf brauche. Meistens reiche ich Anfang des Jahres drei bis vier Wochen Urlaub für die Erntezeit ein. An den Regentagen während dieser Periode kann ich dann ins Büro kommen und die Tage im Gegenzug dann freinehmen, wenn die Ernte wieder möglich ist.
Welche Schattenseiten hat der Beruf aus Ihrer Sicht?
Natürlich sind wir Lohnunternehmer wie die Landwirte extrem abhängig vom Wetter. Dieses Jahr war für die Bauern nicht optimal, für uns Lohnunternehmer allerdings top, weil wir durch stabile Temperaturen und Trockenheit sehr kalkulierbare Bedingungen hatten. Das war auch schon ganz anders und kann sich auch im nächsten Jahr schon wieder ändern. Gerade wenn das Wetter weniger stabil ist, kann der Job schon stressig werden, wenn alle Kunden meine Dienste innerhalb eines sehr kleinen Zeitfensters in Anspruch nehmen wollen.
Stichwort Zukunft: Was haben Sie sich für die nächsten Jahre vorgenommen?
Die Größe des Betriebs passt gut zu dem, was ich mir vorgenommen habe. Ich bin jetzt 48 Jahre. Wenn ich mit meinem Unternehmen noch die nächsten zehn bis 15 Jahre gesund bestreiten kann, wäre ich damit schon sehr zufrieden. Dann kann ich gemeinsam mit den Mähdreschern in den Ruhestand gehen.