COVID-19 hat zu einer neuen globalen Nahrungsmittelunsicherheit geführt, die besonders Kleinbauen in Afrika und Asien stark betrifft. In der Regel bearbeiten sie mit ihrer ganzen Familie kleine Felder von insgesamt maximal 2 ha. So können sie unter normalen Bedingungen bis zu 80 % der in ihrer Region verbrauchten Lebensmittel erzeugen. Doch dies sind keine normalen Zeiten. Aktuell können sie sich und ihre Familien gerade so selbst versorgen – der Verkauf von Produkten auf dem Markt ist kaum noch möglich.
Durch COVID-19 erwarten wir eine Verschlechterung der Nahrungsmittelsicherheit und Ernährung. Diese Verschlechterung kann auch Bevölkerungsgruppen und Länder erfassen, die davon normalerweise nicht betroffen sind. Aus einer vorläufigen Studie geht hervor, dass die Gesamtzahl der unterernährten Menschen im Jahr 2020 aufgrund der Pandemie um zwischen 83 und 132 Millionen Menschen steigen könnte.
Quelle: FAO, IFAD, UNICEF, WFP und WHO. 2020. The State of Food Security and Nutrition in the World 2020.
Kleinbauern weltweit spielen in ihrer jeweiligen Region eine wichtige Rolle. Gleichzeitig können sie aber durch äußere Faktoren leicht destabilisiert werden. Aus diesem Grund investiert John Deere in Programme wie Rayuwa im Norden Nigerias. „Rayuwa“ bedeutet in der lokalen Sprache Hausa so viel wie „Leben“ und „Lebensunterhalt“.
In Zusammenarbeit mit PYXERA Global hat John Deere Nigeria als einen Ort ermittelt, an dem wir die Lebensgrundlagen von Kleinbauern und derer, die durch ihre Arbeit versorgt werden, drastisch und nachhaltig verbessern können.
Aktuell leben in Nigeria über 200 Millionen Menschen. Außerdem ist Nigeria eines der jüngsten Länder der Welt, in dem über 40 Prozent der Bevölkerung jünger als 15 Jahre sind. In 30 Jahren wird sich die nigerianische Bevölkerung laut Prognosen verdoppeln. Damit Nigeria dieses enorme Wachstum überhaupt bewältigen kann, müssen auch die Landwirte mitwachsen. So wie John Deere neue Technologien entwickelt, um einen größeren Mehrwert für seine Kunden zu schaffen, engagiert sich John Deere auch in einer Reihe von sozialen Programmen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse.
So wie bei Rayuwa: Investiert wird in landwirtschaftliche Schulungen, die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen und in ehrenamtliche Tätigkeiten. All diese Elemente zusammen sollen zeitnah dafür sorgen die Kleinbauern ertragreicher zu machen und die Lebensumstände ihrer Familien zu verbessern.
LANDWIRTSCHAFT ALS WEG ZUM WOHLSTAND
Das wichtigste Ziel von Rayuwa besteht in der Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Landwirte. Dazu arbeiten die Mitarbeiter von Rayuwa tagtäglich mit 2500 Landwirten aus 11 Dörfern zusammen. Sie haben Testfelder angelegt, um die Landwirte zu inspirieren und ihnen neue Wege aufzuzeigen.

Mallam Surajo
Dort informieren die Rayuwa-Mitarbeiter über neue landwirtschaftliche Methoden, wie beispielsweise für die Düngerausbringung, den Pflanzenschutz und neue Pflanztechniken. Auf einer der Testflächen wurden Hybridsorten ausgesät, die teilweise Ertragssteigerungen von fast 200 % erzielt haben.
Ich kann nun mehr auf meinem Land anbauen und größere Erträge erzielen. Alles dank der Hilfe von Rayuwa. 2019, also vor der letzten Pflanzsaison, wurde uns gezeigt, wie wir unseren Anbau verbessern können. Wir haben bessere Methoden für die Aussaat und die Ausbringung von Düngemitteln gelernt. Bei der Ernte haben wir dann gesehen, welche positiven Effekte diese neuen Praktiken auf den Ertrag haben.
Mallam Surajo
Für die Pflanzsaison 2020 hat Rayuwa Landwirte wie Mallam Surajo dabei unterstützt, Kredite für die Anschaffung dieser verbesserten Produktionsmittel zu bekommen. „Obwohl uns die Pandemie so schwer getroffen hat, konnten wir dank der Hilfe von Rayuwa hochwertige Düngemittel, verbessertes Saatgut und Spritzmittel mit einer Bankbürgschaft auf Kredit kaufen“, so Surajo.
Trotz einer steigenden Armutsrate in weiten Teilen Nigerias, konnten die von Rayuwa betreuten Landwirte 2020 ihre Einnahmen insgesamt um fast 1,3 Millionen US-Dollar steigern – ein klarer Beweis für die Wirksamkeit des Programms.
EINE STABILE ZUKUNFT IN DER LANDWIRTSCHAFT
Das zweite Ziel von Rayuwa: Das Bildungsniveau der rund 4.000 Kindern und Jugendlichen in den Dörfern verbessern. Diese Aussicht motiviert die Landwirte ihre Kinder zur Schule zu schicken. Die besser ausgebildeten Kinder können zu besseren Landwirten heranwachsen und dem Familienbetrieb beitreten.

Ibrahim Isiyaku
Die Ergebnisse des innovativen Bildungsprogramms von Rayuwa, einschließlich eines während der COVID-19-Pandemie ins Leben gerufenen Modells für Heimunterricht, sind bereits jetzt messbar: Die Kinder und Jugendlichen können Buchstaben um rund 60 % und Zahlen um rund 77 % besser erkennen. Man geht davon aus, dass das Lebenseinkommen durch diese verbesserte Bildung um insgesamt rund 1,9 Millionen US-Dollar steigen wird.
Durch Rayuwa hat sich die Bildung meiner Kinder stark verbessert. Unsere Lehrer konnten vom Rayuwa-Team profitieren und das überträgt sich auf unsere Kinder. Das Lesen hat sich enorm verbessert, und sie lernen sogar, einfaches Englisch zu sprechen und zu lesen.
Ibrahim Isiyaku
Sogar während der Pandemie wurde weiter unterrichtet. Dazu haben die für Bildung zuständigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Dörfern vom Rayuwa-Team Mobiltelefone erhalten. So können sie kontinuierlich mit den Bildungsexperten von Rayuwa in Kontakt bleiben, die Kinder und Jugendlichen zu Hause besuchen und dort einen – wenn auch eingeschränkten – Unterricht zu geben.
„COVID-19 hatte viele negative Auswirkungen. Aber wir schätzen uns dennoch glücklich“, so Ibrahim. „Wir sind froh, dass die Unterstützung durch Rayuwa für unsere Betriebe und Kinder auch während des Lockdowns weiterging.“
EINE PERSÖNLICHE ANGELEGENHEIT
Das dritte Ziel von Rayuwa besteht darin, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von John Deere als Ehrenamtliche zu gewinnen. Im Oktober 2019 haben einige Freiwillige von John Deere bei der Einführung des Programms geholfen.

Jean Elloh, Divisional Sales Manager (links) sagt: „Für mich war es ein Privileg, Teil der Rayuwa-Freiwilligenaktion gewesen zu sein.“
Wie stark sie diese Erfahrung geprägt hat, erzählt uns Jean Elloh, Divisional Sales Manager bei John Deere, am besten selbst: „Ich empfand es als eine große Ehre, als Freiwilliger ein Teil von Rayuwa zu sein. Bei einem Projekt mitzuarbeiten, das die Leben von so vielen Menschen nachhaltig zum Positiven verändert, gehört definitiv zu den Dingen, die auch mich persönlich stark geprägt haben.
Es war, als würde ich in eine vergangene Zeit zurückversetzt werden, als ich von den Notlagen der Familien in den Dörfern, die wir besucht haben, gehört habe. Ich konnte all ihre Herausforderungen sehr gut nachvollziehen.
Das Freiwilligenprogramm hat mir sehr viel gegeben: Ich konnte die Lebensumstände von vielen Menschen verbessern, durch die Ernte von Mais und Reis wieder einen Draht zur Natur aufbauen und mich mit anderen Freiwilligen austauschen, zum Beispiel mit dem Rayuwa-Projekteam vor Ort und dem Team von PYXERA Global. Es ist ein unglaubliches Gefühl einem Unternehmen anzugehören, das sich um sämtliche Landwirte gleichermaßen kümmert.“