Viel wichtiger als der Kauf einer Maschine an sich ist was danach passiert. Der britische John Deere-Vertriebspartner Ben Burgess nutzt die Konnektivität, um einen direkten Kontakt zwischen Vertriebspartner, Maschine und Fahrer herzustellen. Dies sorgt für eine bessere Überwachung der Maschine während des Einsatzes und ermöglicht eine Effizienzanalyse.
Der Betrieb
Auf Chivers Farms, einem Ackerbaubetrieb in Cambridgeshire, der von Alister Farr geleitet wir, haben die Aftermarket- und Service-Lösungen des Vertriebspartners den technologischen Wandel der Maschinenflotte unterstützt.
„Ich bewirtschaftete rund 1000 ha Druschfläche an 11 Standorten, sodass wir viel hin und hergefahren müssen. Die Böden sind schwer, liegen aber in einem relativ trockenen Gebiet – und wie die meisten Betriebe in der Region kämpfen auch wir mit Ackerfuchsschwanz und dem Großen Rapserdfloh“, sagt Farr.
„Wir wirtschaften mit einer weiten Fruchtfolge in Verbindung mit minimaler Bodenbearbeitung, sowohl bei unseren Winter- als auch den Sommerfrüchten. Letztere tragen zur Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes bei. Um die Nachhaltigkeit zu verbessern haben dieses Jahr auf 28 ha Phacelia ausprobiert.“
Im Oktober 2019 entschied sich Farr seine selbstfahrende Feldspritze durch einen 6175R Traktor und eine R962i Spritze von John Deere zu ersetzen. „Die selbstfahrende Spritze war großartig, aber sie ist eine Spezialmaschine,“ erklärt er. „Mit separaten Traktor und Spritze sind wir innerhalb unserer Maschinenflotte flexibler.“ Im Juli 2020 schaffte der Betrieb darüber hinaus einen S785i Mähdrescher von John Deere an.
Auslieferung
Bei Auslieferung richte ein Precision AG Berater von Ben Burgess jede Maschine optimal ein, um einen bestmöglichen Einsatz auf dem Betrieb zu gewährleisten. „Als wir den Mähdrescher bekamen, brauchten wir den Precision AG Berater, um die Maschinensynchronisation (Machine Sync) zu aktiviert und zu kalibrieren, damit der Mähdrescher die Geschwindigkeit, Richtung und Position des abfahrenden Traktors bestimmen kann“, erklärt Farr. „Außerdem bekamen wir Hilfe beim Importieren und Exportieren von Feldgrenzen, Fahrspuren, sowie Applikationskarten für die variable Aussaat und Teilbreitenabschaltung der Drillmaschine.“
Konnektivität
Nachdem der Betrieb seine Erfahrungen mit der gleichzeitigen Anwendung von Lenksystemen verschiedener Hersteller gemacht hatte, erschien die Fokussierung auf eine Marke sinnvoll. „Die Technologie ist großartig, wenn sie funktioniert – aber die Verwendung mehrerer Systeme führte zu Problemen bei der Datenübertragung in Verbindung mit Ungenauigkeiten, die sich nur mit hohem Zeitaufwand korrigieren lassen“, sagt Farr.
Sein Hauptziel ist es, einen reibungslosen Datenfluss über die gesamte Flotte zu erreichen. Ältere Daten – wie Erträge und Erntemengen oder Spritzmittelanwendungskarten sowie Daten zur variablen Aussaat sollen in seine Gatekeeper-Software übertragen und dort gesammelt werden.
„Wir können jetzt unsere Ertragskarten in Gatekeeper einspielen. Während wir noch auf Softwareupdates warten, um weitere Daten zu übertragen, können wir MyJohnDeere bereits für wichtige Anwendungen und darüber hinaus für weitere Funktionen nutzen. Wir sind darauf vorbereitet, mit dem Gen 4-Upgrade mehr aus dem System herauszuholen.“
Durch den Fernzugriff auf das Display sind Farr und sein Precision AG Berater miteinander verbunden, sodass er bei der Einrichtung, Fehlerbehebung und Leistungsoptimierung der Maschinen behilflich sein kann. „Von uns Landwirten wird jetzt erwartet, dass wir auch Technikfreaks sind“, sagt er.
Durch den Fernzugriff kann der Precision AG Berater vor Ort Fehler beheben, wenn wir seine Unterstützung benötigen. Während der Ernte wurden so einige technische Probleme gelöst, bevor sie größeren Schaden verursachten.
Alister Farr
Fernüberwachung
Mit der Genehmigung des Kunden kann sich das Serviceteam über JDLink mit der Maschine verbinden und so dem Fahrer während der gesamten Saison Hinweise zur Optimierung der Maschineneinstellungen geben. Mit Hilfe der Daten lassen sich auch der Kraftstoffverbrauch sowie die Leerlaufzeiten analysieren und weitere Einsparmöglichkeiten ermitteln.„Als weiteres nützliches Werkzeug sehe ich den Benchmarking-Bericht – er löst einen gewissen Wettbewerb zwischen den Fahrern und Besitzern aus. Das ist sehr hilfreich, um die Effizienz zu verbessern,“ erklärt Farr.
Die Maschinenüberwachung ermöglicht zwei unterschiedliche Warnungen: Optimierung und Experte. Optimierungswarnungen ermöglichen dem Serviceteam beim Vertriebspartner den Fahrer in Echtzeit mit Verbesserungsvorschlägen zu konsultieren. Das Arbeitsergebnis wird so optimiert und die Kosten durch die Verminderung von Ineffizienzen reduziert.
Als weiteres nützliches Werkzeug sehe ich den Benchmarking-Bericht – er löst einen gewissen Wettbewerb zwischen den Fahrern und Besitzern aus. Das ist sehr hilfreich, um die Effizienz zu verbessern
Alister Farr
Expertenwarnungen hingegen werden durch Algorithmen generiert, die Muster innerhalb bestimmter gemessener Parameter identifizieren, um so einen eventuell bevorstehenden Fehler anzuzeigen. Sie benachrichtigen den Precision AG Berater, der die Maschine dann per Fernzugriff inspizieren kann. In Farrs Maschinenflotte gab es bisher noch keine Expertenwarnung. Allerdings wurde bei einem anderen Kunden eine Motorreparatur in Höhe von 15.000 £ vermieden, nachdem das System ein fehlerhaftes Öldruckregelventil entdeckt hatte. Das beschädigte Ventil hätte erhebliche Schäden verursacht, stattdessen kostet das Auswechseln lediglich 150 £.
Wartung und Reparaturen
Ein gutes Arbeitsergebnis und die Langlebigkeit einer Maschine hängen maßgeblich von einer guten Wartung ab, die wegen der Arbeitsbelastung im Betrieb oder des Maschineneinsatzplans nicht immer zum optimalen Zeitpunkt erfolgt. Für die Wartung spielt darüber hinaus auch die die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Arbeitskräften beim Vertriebspartner eine Rolle. „Der Händler kann leicht erkennen, wann unsere Maschinen gewartet werden müssen, und kann uns rechtzeitig anrufen, um die Arbeiten vorzubereiten“, erklärt Farr.
„Zu Beginn der Ernte wurde der Mähdrescher beschädigt. Wir kamen morgens zur Maschine und stellten fest, dass die Windschutzscheibe zerbrochen und die Bildschirme herausgerissen waren“, sagt er. „Wir haben mit dem Aftermarket-Servieteam gesprochen und zur Mittagszeit waren wir mit einem Ersatzmähdrescher unterwegs – unser eigener wurde repariert und innerhalb von drei Tagen zurückgegeben.“
Blick in die Zukunft
Wie sieht Farr die Zukunft der Flotte? „Wir werden mit Sicherheit auch weiterhin die Dienstleistungen des Aftermarket-Serviceteams in Anspruch nehmen – es gibt definitiv Möglichkeiten, unsere Effizienz zu verbessern.“
Weitere Informationen
- Weitere Informationen zu Aftermarket Lösungen von Ben Burgess finden Sie unter:
- www.benburgess.co.uk