Eigentlich hatte Alexandru Haita gar nicht geplant, Landwirt zu werden und den Hof seiner Eltern in der kleinen Ortschaft Călinești, ungefähr 100 km nordwestlich der rumänischen Hauptstadt Bukarest, zu übernehmen. Er strebte eine Karriere im IT-Bereich an, einer Branche mit Zukunft, wie er dachte. Aber dann kamen im Jahr 2006 zwei Dinge zusammen: Seine Eltern kauften einen neuen High-Tech-Traktor, und IPSO Agricultură, der rumänische John Deere Importeur, stellte auf einer Messe in Bukarest die neuesten Technologien für Präzisionslandwirtschaft vor. Nachdem er den neuen Traktor ausprobiert und erkannt hatte, welche Möglichkeiten die modernen Bewirtschaftungstechnologien bieten, änderte Haita seine Meinung. „Ich merkte, dass ich meine IT-Kenntnisse tatsächlich zur effizienteren Bewirtschaftung unseres Betriebs nutzen kann.“
Er machte einen Abschluss als Agraringenieur und trat 2008 in den elterlichen Betrieb ein. Zusammen mit seiner Frau, seiner Schwester und seinem Schwager bewirtschaftet Haita inzwischen eine Fläche von 1.100 ha – davon 200 ha eigener Grundbesitz – mit drei Angestellten und einem Maschinenpark, der aus vier Traktoren, einem Mähdrescher und einer gezogenen Feldspritze besteht. „Alle bringen ihre jeweiligen Stärken ein“, so Haita.
Datengesteuerte Landwirtschaft
Haita legt seinen Schwerpunkt auf die Gesamtleitung des Betriebs und insbesondere alle Themen, die mit der digitalisierten Bewirtschaftung im Zusammenhang stehen. „Voraussetzung für eine moderne Landwirtschaft ist die Kombination von agrarwirtschaftlicher Kompetenz – also beispielsweise Kenntnisse über Böden, Anbaukulturen und Pflanzenschutz – und Kompetenzen im Bereich der Maschinentechnik und der datengestützten Bewirtschaftung“, sagt er. So kann er mit Hilfe der Einsatzzentrale des MyJohnDeere.com-Portals jederzeit die aktuellen Standorte seiner Maschinen und deren Bewegung in Echtzeit anzeigen, Maschinendaten wie Standzeiten und Kraftstoffverbrauch überprüfen und über das Maschinen-Display auf einfache Weise mit dem Fahrer kommunizieren.
Das alles trägt zur effizienten Leitung ihres Ackerbaubetriebs mit den Hauptanbaukulturen Winterweizen und Gerste, mit einem Durchschnittsertrag von 6,5 t/ha bzw. 5 t/ha. Zusätzlich werden Ölsaaten, Sonnenblumen und Mais angebaut. Zum Maschinenpark gehören vier John Deere Traktoren, darunter ein erst 2018 angeschaffter 8295R, sowie eine 732M Feldspritze und ein Mähdrescher S680, beide ebenfalls von John Deere. „In den kommenden beiden Jahren werden wir voraussichtlich in einen weiteren Mähdrescher und eine selbstfahrende Feldspritze investieren“, erzählt Haita.
Zeit und Geld sparen
2014 registrierte Haita seinen Betrieb auf MyJohnDeere.com und begann ab 2016, das System intensiv zu nutzen. Er hat es nie bereut: „Damals kauften wir neue Traktoren und Anbaugeräte mit ISOBUS-Funktionalität. Da lag es nahe, dieses System für das Maschinen- und Betriebsmanagement zu nutzen.“ Haita digitalisierte die kompletten 1.100 ha Bewirtschaftungsfläche und gab die Daten auf der MyJohnDeere.com-Plattform ein, so dass er jetzt alle seine Felder überwiegend mit Hilfe der Funktionen der Einsatzzentrale verwalten kann. „Das Schöne ist, dass ich alles – von den Maschinen auf dem Feld bis zu den Anwendungsmaßnahmen – mit nur einem System überwachen und steuern kann“, so Haita. „Und mit der entsprechenden Smartphone-App kann ich den Betrieb sozusagen aus der Tasche managen“, fügt er mit einem Lächeln hinzu.
Dank der Einsatzzentrale kann ich alles – von den Maschinen über die Ackerschläge bis zu den Anwendungsmaßnahmen – mit nur einem System überwachen und steuern.
Alexandru Haita
2017 implementierte er den drahtlosen Datentransfer vom Büro zu den Maschinen und zwischen den Maschinen, wodurch sich nach seinen eigenen Aussagen viel Zeit sparen und Übertragungsfehler vermeiden lassen. „Was ich am drahtlosen Arbeiten besonders schätze, ist der Display-Fernzugriff. Ich kann Probleme lösen, indem ich von meinem Bürorechner aus auf das Display der Maschine zugreife und den Fahrer bei der Anpassung der Maschineneinstellungen unterstütze. Auf demselben Wege kann uns natürlich auch ein Techniker unseres John Deere Vertriebspartners IPSO helfen.“ Haita schätzt, dass er durch die Nutzung der Einsatzzentrale für die Bewirtschaftung seines Betriebs gegenüber der Zeit vor der Digitalisierung jeden Tag im Schnitt ungefähr zwei Stunden spart. „Ich kann diese Zeit nutzen, um mich stärker den geschäftlichen Aspekten meiner Arbeit zu widmen“, erzählt er.
Vorteile der Digitalisierung für den Betrieb der Familie Haita
- besseres Maschinenmanagement
- geringerer Kraftstoffverbrauch
- Kosteneinsparungen bei Reparaturen, Ersatzteilen
- längere Einsatzzeiten
- besseres Flächenmanagement
- einfachere Anbauplanung
- faktenbasierte Entscheidungen
- mehr Zeit für betriebswirtschaftliche Tätigkeiten
Faktenbasierte Entscheidungsfindung
Aber es geht nicht nur um Zeitersparnis. Durch die Visualisierung und Analyse der Maschinendaten lässt sich der Maschineneinsatz optimieren. „Dank der Einsatzzentrale weiß ich immer genau, wo sie sich gerade befinden, welche Strecken sie zurückgelegt haben, wie lange sie auf der Straße unterwegs waren oder ob sie gerade nichts zu tun haben“, so Haita. „Und das kann ich dann ganz einfach mit den Zeiten vergleichen, in denen sie tatsächlich im Einsatz waren.“
MyJohnDeere.com
Melden Sie sich bei der John Deere Einsatzzentrale an.MyJohnDeere.com
Als Beispiel nennt er die Analyse des Kraftstoffverbrauchs seines Mähdreschers. Diese ergab, dass in jeder Saison 2000 l Diesel allein für die morgendlichen Fahrten vom Betrieb zum Feld und die Rückfahrt am Abend verbraucht wurden. „Damit war klar, dass wir einen Standplatz in größerer Nähe zum Arbeitsbereich der Mähdrescher errichten müssen, um die Anzahl der Fahrten zum Hof zu verringern.“ Da an diesem Standplatz auch Ersatzteile und Werkzeuge bereitgehalten werden, kann die Maschine dort über die ganze Saison abgestellt werden, was eine Menge Geld spart.
Anhand der Visualisierung der Routen, der Stillstands- und Arbeitszeiten, des Kraftstoffverbrauchs usw. kann er den Maschineneinsatz auch anschaulich mit seinen Fahrern besprechen. „Zusammen können wir anschließend eine Lösung finden, mit der wir die Nutzung der Maschine oder unseren Arbeitsablauf entsprechend anpassen“, sagt Haita. Die Verfügbarkeit und einfachen Analysemöglichkeiten aller dieser Daten ist für Haita ein großer Vorteil zur Verbesserung des Betriebsmanagements: „Wir können unsere Entscheidungen auf Grundlage von Daten und Fakten treffen und müssen uns nicht auf unser Bauchgefühl und Vermutungen verlassen.“
Offenes System
Haita nennt ein weiteres Beispiel für seine flexible Nutzung der Einsatzzentrale auf der MyJohnDeere.com-Plattform. „Unsere Böden weisen einen ziemlich hohen Tonanteil auf, deshalb haben wir auf ungefähr 20 % unserer Anbaufläche ein Vernässungsproblem.“ Er begegnet diesem Problem einerseits mit tief wurzelnden Zwischenfrüchten zur Auflockerung des Bodens. Zusätzlich versucht er die Entwässerung der betroffenen Bereiche zu verbessern.
Anhand seiner Ertragskarten ermittelte er Ertragsunterschiede innerhalb eines Feldes sowie gegenüber anderen Feldern und verglich diese mit dreidimensionalen Höhenkarten. Mit Hilfe einer Drittanbieter-Software zur Simulation des Abflusses in seinen Feldern konnte er anschließend genau planen, wo die Drainagegräben angelegt werden mussten. „Die Einsatzzentrale stellte mir mit der Simulationssoftware eine benutzerfreundliche Schnittstelle zur Verfügung, über die ich Ertrag und Höhendaten zueinander in Beziehung setzen und mir so eine Vorstellung davon verschaffen konnte, wo die Bewässerungskanäle anzulegen waren. Ohne dieses Tool zur Nutzung der digitalen Daten hätte ich mich dabei deutlich mehr auf Vermutungen verlassen müssen.“
Betriebsinfo
- 1.100 ha (200 ha eigener Grundbesitz)
- 3 Angestellte
Hauptkulturen
- Weizen, Gerste
- Ölsaaten
- Mais
- Sonnenblumen
Maschinen (John Deere)
- 4 Traktoren (8295R, 8370RT, 6175R, 5820)
- 1 Anhängefeldspritze (732M)
- 1 Mähdrescher (S680)